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Schuld­schein­dar­le­hens­ge­ber von GERRY WEBER gewähren Stundung ihrer For­de­run­gen bis Ende Januar 2019

13.11.2018

Die Schuldscheindarlehensgeber der GERRY WEBER International AG, deren Forderungen am 5. November 2018 fällig geworden sind, haben sich mit dem Unternehmen auf eine Stundung ihrer Forderungen geeinigt. Die Stundungsvereinbarungen gelten bis Ende Januar 2019 und sind ein weiterer wesentlicher Teilschritt der umfassenden Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen des Unternehmens. Parallel hierzu halten die finanzierenden Banken ihre Kreditlinien für GERRY WEBER offen.

Angesichts des angestoßenen Transformationsprozesses sowie einer ersten Analyse der Entwicklung im 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahrs 2017/18 (31. Oktober) hat der Vorstand der GERRY WEBER International AG die bestehende Prognose hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung überprüft und angepasst: Der Vorstand geht nunmehr von einem Umsatz für das Geschäftsjahr 2017/18 in Höhe von bis zu EUR 790 Mio. (bislang: EUR 830 bis 840 Mio.) und von einem deutlichen Verlust im operativen Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) aus (bislang: EUR -10 bis 0 Mio.). Der Fehlbetrag im EBIT wird vor allem durch Rückstellungen für Personalmaßnahmen und Filialschließungen sowie von außerplanmäßigen Abschreibungen und Wertberichtungen geprägt sein.

Mit der vollständigen Zustimmung aller Schuldscheindarlehensgeber für die im November 2018 fällig gewordenen Schuldscheindarlehensforderungen, diese zu stunden, und mit der parallelen Zusage der bilateral finanzierenden Banken, ihre Kreditlinien für GERRY WEBER offen zu halten, stabilisiert GERRY WEBER die angespannte Finanzierungssituation. Dazu tragen ebenfalls die Veräußerungserlöse der nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehörenden Immobilie 'Halle 29' in Höhe von ca. EUR 36 Mio. bei.

'Wir sind sehr erleichtert, dass mit der Zustimmung unserer Fremdkapitalgeber nun bis Ende Januar des nächsten Jahres genügend finanzieller Spielraum vorhanden ist, um die dringend notwendigen Schritte unseres Restrukturierungskonzepts weiter voranzutreiben', erläutert Johannes Ehling, Sprecher des Vorstands, den erreichten Verhandlungsstand. Florian Frank, Mitglied des Vorstands und Chief Restructuring Officer (CRO), ergänzt: 'Dank der Kooperation aller Finanzierungspartner haben wir trotz sehr großen Zeitdrucks einen wesentlichen Schritt zur Stabilisierung des Unternehmens erzielt. Nun müssen wir die nächsten Maßnahmen zur nachhaltigen Sanierung von GERRY WEBER auf den Weg bringen und die bereits angestoßenen Programmpunkte zur Neupositionierung des Unternehmens konsequent vorantreiben.'

GERRY WEBER hat im Sommer 2018 ein zur Neupositionierung des Unternehmens definiertes Performance Programm auf den Weg gebracht. Dieses fokussiert auf die sich wesentlich verändernden Kundenbedürfnisse und zielt zugleich auf eine Optimierung der Beschaffungs- und Vertriebsstrukturen der Unternehmensgruppe ab. In einem von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz angefertigten, und in großen Teilen bereits fertiggestellten Gutachten gemäß S6-Standard (IDW S6) wurde das Performance Programm des Unternehmens als richtiger Rahmenentwurf bestätigt und die daraus bereits angestoßenen Maßnahmen als zielführend bewertet. Zudem hat Ebner Stolz das Kerngeschäftsmodell von GERRY WEBER als trag- und sanierungsfähig bestätigt. Auch angesichts der nochmals deutlich verschärften Marktumfeldbedingungen werden nun jedoch nochmals wesentlich umfassendere Restrukturierungsmaßnahmen und Einschnitte im Rahmen eines Zukunftskonzepts vorbereitet. Diese sollen im Detail bis Ende Januar 2019 definiert und bis dahin mit allen Verhandlungspartnern abgestimmt sein.

Zu den Kernmaßnahmen des Zukunftskonzepts zählen unter anderem:

  • Der Abbau einer signifikanten Zahl von Arbeitsplätzen im In- und Ausland sowie über alle Bereiche in der GERRY WEBER Gruppe hinweg,
  • die Schließung von Filialen und die Straffung von Verkaufsflächen sowie
  • die Optimierung der Distribution über das Logistikzentrum in Halle/Westf. und deren Nutzung.

Die Verhandlungen mit den Sozialpartnern über den Abbau von Arbeitsplätzen sowie mit den Eigentümern der Filialgeschäfte werden unmittelbar eingeleitet bzw. fortgeführt.

Johannes Ehling und Florian Frank sind sich einig: 'GERRY WEBER hat eine gute Chance, wieder erfolgreich am Markt zu agieren. Es liegt zwar eine lange Strecke weiterer, großer Anstrengungen vor uns. Aber wir haben durch die vertrauensvollen Gespräche mit unseren Finanzierungspartnern nun ein erstes Fundament für die noch weiter anstehenden Schritte der nachhaltigen Sanierung des Unternehmens gelegt. Und auch unsere Mitarbeiter, Kunden, Handelspartner und Lieferanten geben uns sehr positive Rückmeldungen zu den ersten Etappen des neuen Weges, den wir eingeschlagen haben. Nicht zuletzt auch durch die enge und konstante Zusammenarbeit mit unserem Aufsichtsrat und seinem Vorsitzenden haben wir somit den belastbaren Rahmen, den wir nun benötigen.'

Die GERRY WEBER International AG wird auch künftig über den Fortgang der laufenden Transformation und Restrukturierung zeitnah informieren.

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Gerry Weber International AG veröffentlichte diesen Inhalt am 13 November 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 13 November 2018 16:19:03 UTC.

Originaldokumenthttps://group.gerryweber.com/de/presse/pressemeldung/863/schuldscheindarlehensgeber-von-gerry-weber-gewaehren-stundung-ihrer-forderungen-bis-ende-januar-2019

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