NÜRNBERG (dpa-AFX) - Unter dem frühen Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland hat auch der Lebensmitteleinzelhandel merklich gelitten. Die Nachfrage nach typischen WM-Artikeln sei danach abrupt abgestürzt, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Marktstudie der Nürnberger GfK. Während süße und salzige Snacks sowie andere Party-Artikel noch im Juni ein Umsatzplus von fast 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnet hätten, habe es im Juli während der Finalrunde ein Minus von gut 5 Prozent gegeben. Die Verbraucher hätten schlagartig keine Lust mehr auf Chips, Flips und andere Nervennahrung gehabt.

"Extra gelabelte WM-Produkte, die den Abverkauf mit jedem Sieg weiter ankurbeln sollten, wurden mit einem Schlag zu Ladenhütern, die nur noch mit riesigen Abschlägen an den Käufer zu bringen waren", schreiben die Marktforscher. Normalerweise bedeute ein Ereignis wie die WM "vier Wochen Konsumrausch". "Jetzt kam für die Eventgastronomie schon nach anderthalb Wochen der Schlusspfiff."

Speiseeis-Hersteller dagegen hätten in diesem Sommer von den anhaltend warmen Temperaturen profitiert - mit einem Plus von rund 23 Prozent im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat. 1,7 Millionen mehr Haushalte griffen demnach in die Eistruhen als im Juli 2017./cat/DP/nas