FRANKFURT (dpa-AFX) - Weitgehend wie erwartet ausgefallene Quartalszahlen haben die erfolgsverwöhnten Anleger von Grand City Properties nicht aus den Schuhen gehauen. Die Papiere sprangen zum Handelsstart zwar zunächst wieder auf ihr tags zuvor erreichtes Rekordhoch bei 23,50 Euro, darüber hinaus ging es dann aber nicht mehr. Stattdessen drehten die Anteile der Immobiliengesellschaft zunächst in die Verlustzone. Zuletzt kletterten sie dann wieder zaghaft um 0,34 Prozent auf 23,48 Euro.

Die Resultate hätten weitgehend den Erwartungen entsprochen und der Ausblick sei bekräftigt worden, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Johathan Kownator und hatte daher keinen besonderen Einfluss des Geschäftsberichts auf den Kursverlauf erwartet. JPMorgan-Experte Tim Leckie sprach von einem soliden zweiten Quartal, mit einem überraschend starken Nettovermögenswert und einem operativen Ergebnis (FFO), das im Rahmen der Schätzungen gelegen habe.

Doch sowohl er als auch Kownator oder Jefferies-Analyst Thomas Rothäusler halten die Aktie bereits für ausreichend bewertet. Andere Immobilienunternehmen wie LEG seien interessanter als Grand City, da sie höhere Renditen bei niedrigerer Verschuldung und mit Blick auf die Bewertungen der Immobilien mehr Aufwärtspotenzial böten, begründete etwa Rothäusler seine Einschätzung.

Immerhin aber hat der 2012 in Luxemburg an die Börse gebrachte Wohnungsvermieter Grand City Properties, der seine Wohnungen schwerpunktmäßig in Nordrhein-Westfalen sowie in Berlin, Dresden, Leipzig und Halle aber auch in London hat, eine enorme Erfolgsstory hinter sich. Bis 2015 ging es so gut wie nur aufwärts für das Unternehmen. Der Aktienkurs legte um 380 Prozent zu. Seither geht es etwas holpriger nach oben, doch allein in diesem Jahr stieg der Kurs um weitere 20 Prozent, womit die Aktie zu den acht stärksten im 50 Werte umfassenden Index der mittelgroßen Unternehmen zählt./ck/ag/jha/