Pressemitteilung

Unternehmensergebnis per 31. Dezember 2017

  • Einmalige - sich weitgehend neutralisierende - Sonderfaktoren (Ausbeute/Nachprodukte/Steuern)

  • Abschwächung des Umsatzes (2016: CHF 146.2 Mio./2017: CHF 141.2 Mio.) in einem widrigen Marktumfeld

Granges-près-Marnand/VD, 24. April 2018 - (M.M.) Die für die Getreidebauern wie auch die 1. Verarbeitungsstufe schlechteste Ernte (2016) seit vier Dekaden, welche sich zeitlich versetzt im Wesentlichen im Geschäftsjahr 2017 ausgewirkt hat, hinterliess tiefe Spuren. Die Ausbeute (Mehlanteil im Verhältnis zur Verarbeitungsmenge) lag rund 2% unter dem langjährigen Mittel. Zudem hat sich der Absatz der Mühlennachprodukte, die zwischen 20% bis 25% der Verarbeitungsmenge (je nach Mehltype) ausmachen, noch nie so schwierig gestaltet wie im Berichtsjahr, was sich in einem historisch tiefen Durchschnittspreis reflektierte. Und trotz all diesem Ungemach haben sich die Einstandspreise der zur Vermahlung gelangenden Weizenmischungen aus allen Anbauformen (konventionell, IP-Suisse, Bio) unter Mitberücksichtigung der qualitativen Aspekte (Kundenvorgaben) als eher noch fester erwiesen wie im Vorjahr.

Mit der in der Waadt bereits beschlossenen Steuerreform, welche von den im Kanton domizilierten Unternehmen bereits 2017 umgesetzt werden musste, konnte hingegen eine deutliche fiskalische Entlastung zur Kenntnis genommen werden. Das Nettoergebnis ist deshalb von CHF 5.1 Mio. (2016) um CHF 0.7 Mio. auf CHF 5.8 Mio. (2017) angestiegen. Auf operativer Ebene erlitten wir aus den vorgenannten Gründen hingegen einen deutlichen Dämpfer. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen (EBITDA) glitt von CHF 14 Mio. (2016) auf CHF 11.1 Mio. (2017) zurück und der EBIT (Betriebsgewinn) reduzierte sich von CHF 7.2 Mio. (2016) auf CHF 4.8 Mio. (2017). Mit anderen Worten: Aussergewöhnliche und einmalige Sonderfaktoren auf beiden Seiten des Spektrums - haben sich weitgehend wieder neutralisiert.

Die Luft ist für die schweizerische Mühlenwirtschaft sehr dünn geworden. So waren wir mit einer Brotgetreideernte mit singulären Verarbeitungscharakteristiken, deren Preisnotierung entgegen den Erwartungen nicht gegen unten - sondern eher gegen oben - ausschlugen und einer Mehlausbeute die weit unter dem jahrzehntelangen Durchschnitt lag, konfrontiert. Allein diese Tatsachen waren mit einem Mehraufwand von rund CHF 2.5 Mio. verbunden. Im Vergleich zur EU, liegt beispielsweise das Preisniveau der Mühlennachprodukte in der Schweiz - im Verhältnis zu den entsprechenden Rohstoffpreisen - erstaunlicherweise signifikant tiefer, was mitunter auch das Niveau des Mehlpreises definiert. So liegen die Marktpreise für die bei der Vermahlung anfallenden «Nebenprodukte» in der Schweiz bei rund 1/3 des Rohstoffpreises. In der EU kann von einem Preisniveau ausgegangen werden, das rund 2/3 des Weizeneinstandspreises ausmacht. Im Berichtsjahr hat sich zudem - was im Halbjahreskommentar bereits angedeutet wurde - das Marktvolumen nochmals zurückgebildet, was sich in einem manchmal schwer nachvollziehbaren, oftmals völlig unvernünftigen Verdrängungswettbewerb zum Ausdruck kommt. In praktisch allen Kundensegmenten - ganz ausgeprägt aber im Industriesektor und bei den gewerblichen Bäckern in der lateinischen Schweiz - mussten wir teilweise herbe Umsatzeinbussen in Kauf nehmen. Konsolidiert betrachtet haben sich die Verkaufsmengen der Fertigprodukte (Mehle für menschliche Ernährung/Mehle für technische Zwecke/Spezialprodukte) um 2.8% zurückgebildet, was auch mit einem Marktanteilsverlust zwischen 2% bis 2.5% verbunden ist. Auch wenn wir seit Jahren eine rigide Debitorenpolitik verfolgen, mussten 2017 zudem überdurchschnittlich hohe Zahlungsausfälle im Gewerbebereich registriert werden.

Um diesen Herausforderungen Paroli zu bieten gibt es nur probates Mittel, nämlich die Kosten zu komprimieren. Mit der Zentralisierung der Produktion im Kanton Waadt (Konzentration auf den Standort Granges-près-Marnand Mitte 2016) haben wir einen ersten Schritt gemacht. Der zweite Schritt bestand darin, uns Mitte 2017 von den gesamten nicht mehr betriebsnotwendigen Immobilien/Silos/Getreidesammelstellen (Penthalaz/Orbe) zu trennen, um nicht weiterhin mit bedeutenden Kosten die mit jeder baulichen/technischen Infrastruktur verbunden sind, konfrontiert zu sein. Der Effekt des zweiten Schrittes wird sich allerdings erst im Jahre 2018 vollumfänglich einstellen. Zudem setzen wir alles daran die Bilanzstruktur mit einer unveränderten Dividendenpolitik weiter zu stärken. Mit dem bedeutenden Abbau von Fremdmitteln beträgt der Eigenkapitalanteil deshalb inzwischen ansprechende 74.3%. Diese Tatsache macht die Unternehmung nicht nur resistent, sondern auch unabhängig, um nach den in den letzten Jahren erfolgten Akquisitionen/Desinvestitionen und der internen Konsolidierung/ Konzentration der Produktion auch den anvisierten Handlungsspielraum für allfällige zukünftige Operationen (Absorptionen) zurückzugewinnen.

Auf agrarpolitischer Ebene durchlebte die gesamte Wertschöpfungskette ein veritables Wechselbad der Gefühle. Die Freude über den fulminanten Abstimmungserfolg von Ende September 2017 (Zustimmungsrate von 79% zum Gegenentwurf «Für Ernährungssicherheit») währte nicht lange. Etwas unsensibel terminiert zauberte der Bundesrat am 01.11.2017 die «Gesamtschau zur mittelfristigen Weiterentwicklung der Agrarpolitik» aus dem Hut, auf die wir im Jahresbericht der GMSA ausführlich eingehen. Aus Sicht der Landwirtschaft/1.Verarbeitungsstufe dürfen die neoliberalen Vorstellungen dieses Berichtes nicht einmal ansatzweise die Basis für die Agrarpolitik ab 2022 (AP22+) bilden, sofern nicht ein weiterer zentraler Artikel der Bundesverfassung (104) zur Makulatur verkommen sollte.

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Groupe Minoteries SA veröffentlichte diesen Inhalt am 24 April 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 April 2018 15:51:03 UTC.

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