Wattwil (awp) - Der Spezialkunststoffhersteller Gurit hat in den ersten neun Monaten erneut deutlich mehr umgesetzt als vor einem Jahr. Dabei trieb vor allem die Übernahme der dänischen JSB Group sowie die gute Nachfrage aus dem Windkraftsektor das Geschäft von Gurit an. Die Jahresprognose wurde angehoben.

Insgesamt kletterte Umsatz in den Monaten Januar bis September um 45 Prozent auf 428,5 Millionen Franken in die Höhe, wie das auf Spezialkunststoff für Trams, Windturbinenblätter, Yachten oder Flugzeuge spezialisierte Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Ohne Währungseffekte hätte das Wachstum gar 48 Prozent betragen.

Gurit hat den starken Anstieg zu einem guten Teil dem Zukauf der dänischen JSB im vergangenen Oktober zu verdanken. Ohne Effekte aus Übernahmen hätte der Umsatz dennoch immerhin um 10 Prozent und währungsbereinigt um 13 Prozent zugelegt, hiess es dazu.

Die Ostschweizer haben mit dem Gruppenumsatz die Erwartungen der Finanzgemeinde leicht übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld im Durchschnitt mit einem Umsatz in Höhe von 426,4 Millionen Franken gerechnet.

Rückenwind im Windkraftgeschäft

Die anziehende Nachfrage am Windmarkt zahlt sich im umsatzmässig grössten Geschäftsbereich "Composite Materials" aus. Dort zogen die Verkäufe um knapp 15 Prozent auf 185 Millionen Franken an.

Das Luft- und Raumfahrtgeschäft steigerte sich um 9,2 Prozent auf 41,3 Millionen Franken. Die Einheit Tooling nahm um 1,2 Prozent auf 90,3 Millionen zu. Bei Tooling seien neue Kundenprojekte vom zweiten Halbjahr 2019 ins kommende Jahr 2020 verschoben worden.

Und für JSB hat Gurit die neue Geschäftseinheit Kitting geschaffen. Dort wurde ein Umsatz von 127 Millionen erzielt. Die gute Nachfragelage im Windenergiegeschäft sorge auch hier für Impulse, hiess es.

Die Autozulieferersparte "Composite Components", für die Gurit einen Käufer sucht, erreichte nach einem schwachen Vorjahr nun ein Wachstum von 39 Prozent auf 13,1 Millionen Franken.

Prognose angehoben

Für das Gesamtjahr erhöht Gurit die bisherige Umsatzprognose. Neu rechnet das Unternehmen für 2019 mit einem Umsatz von über 550 Millionen Franken nachdem man bisher mehr als 525 Millionen erwartet hatte. Im Jahr 2018 lagen die Verkäufe im Vergleich dazu bei lediglich 425 Millionen Franken.

Derweil bestätigte Gurit die Erwartungen an die Profitabilität des Geschäfts. Die Betriebsgewinnmarge sieht das Unternehmen zum Jahresende hin nach wie vor in der oberen Hälfte des Zielkorridors von 8 bis 10 Prozent.

mk/jb