HOUSTON (dpa-AFX) - Der Ölfeldausrüster Halliburton will den Konkurrenten Baker Hughes wegen des staatlichen Widerstands und der schwachen Verfassung der Branche nicht mehr übernehmen. Die im November 2014 geschlossene Vereinbarung über die geplante Fusion sei aufgelöst worden, teilten die beiden Unternehmen am Sonntagabend in Houston mit. Halliburton muss dem kleineren Konkurrenten eine Konventionalstrafe in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar zahlen.

Die Übernahme war zum Zeitpunkt der Ankündigung im Herbst 2014 auf 35 Milliarden Dollar taxiert worden. Da ein Teil in Halliburton-Aktien bezahlt worden wäre und der Kurs wegen der Probleme der Branche in den vergangenen Monaten unter Druck stand, wäre Baker Hughes bei der Übernahme zuletzt 28 Milliarden Dollar wert gewesen. Die Marktkapitalisierung des Konzerns lag am Freitag bei rund 21 Milliarden Dollar.

Halliburton-Chef Dave Lesar begründete den Rückzug mit dem Widerstand der Kartellbehörden und der schwierigen Lage der Branche, die mit dem Ölpreis-Verfall kämpft. Die Pläne waren bei Kartellbehörden in den USA und Europa auf Ablehnung gestoßen. Die Kartellwächter des US-Justizministeriums hatten im April eine Klage gegen das Zusammengehen eingereicht. "Der geplante Zusammenschluss würde entscheidenden Wettbewerb eliminieren (...) und US-Verbraucher gefährden", betonte Justizministerin Loretta Lynch.

Aus Brüssel hatte es im Januar geheißen, die EU-Kommission wolle verhindern, "dass sie (die Übernahme) zu einer geringeren Auswahl oder höheren Preisen bei Öl- und Gasexplorations- und Förderdienstleistungen in der EU führt". Halliburton und Baker Hughes sind hinter Schlumberger die zweit- und drittgrößten Ölfeldausrüster in den USA./gp/DP/zb/fbr