Die Nachfrage nach Transportleistung sei gut und die Frachtraten stiegen, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Mittwochabend vor Journalisten in Hamburg. In der Branche seien zwar einige neue Großfrachter in Dienst gestellt worden, die Gefahr erneuter Überkapazitäten sehe er aber nicht. "Wahrscheinlich wächst das Angebot in diesem Jahr einen Tick schneller als die Nachfrage, das ist aber kein Problem."

Die Synergien von jährlich 435 Millionen Dollar aus der Fusion mit der United Arab Shipping Company (UASC) will Hapag-Lloyd im laufenden Jahr zu 85 bis 90 Prozent realisieren. Ob die Kostenvorteile womöglich höher ausfallen, wie Experten vermuten, soll sich zur Jahresmitte herausstellen. Dazu will das Management erst die Entwicklung des zweiten Quartals abwarten. Hapag-Lloyd plant in diesem und im kommenden Jahr keine großen Investitionen in neue Schiffe, sondern will die Barmittel in den Schuldenabbau stecken. Seit der Übernahme der UASC sitzen die Hanseaten auf einem Schuldenberg von sieben Milliarden Dollar.

Habben Jansen kündigte zudem eine neue Strategie für die nächsten fünf Jahre an. Nach der Welle von Zusammenschlüssen in der Branche in den vergangenen Jahren sei der Zeitpunkt gekommen, wo weitere Fusionen kaum noch Vorteile brächten. Zudem würden die Wettbewerbshüter neue Fusionen angesichts der Konzentration in der Schifffahrt vermutlich kritischer unter die Lupe nehmen. Hapag-Lloyd will daher stärker durch Dienstleistungen wachsen. Auch ein Ausbau des Inlandstransports wird erwogen. "Vielleicht müssen wir mehr tun, als Container nur von Hafen zu Hafen zu transportieren." Details nannte Habben Jansen nicht. Dazu wolle man sich im Laufe des Jahres äußern.

Unternehmen in diesem Artikel : Hamburger Hafen und Logistik AG, Hapag-Lloyd AG