LONDON (dpa-AFX) - Der britische Shoppingcenter-Investor Hammerson hat sein milliardenschweres Übernahmeangebot für den heimischen Konkurrenten Intu zurückgezogen. Dies teilte die Gesellschaft am Mittwoch in London mit. Hammerson wollte Intu für rund 3,4 Milliarden britische Pfund (3,9 Milliarden Euro) schlucken, um so Kosten einzusparen und sich auf erstklassige Liegenschaften zu fokussieren. Mit dem Zukauf wäre der Investor zudem zum größten Shoppingcenter-Eigentümer in Großbritannien geworden. Der Rückzug bei Intu folgt nur wenige Tage, nachdem wiederum der französische Konkurrent Klépierre seine Übernahmepläne für Hammerson vorerst ad acta gelegt hat.

Während Hammerson mit seinem Portfolio im momentanen Umfeld gut positioniert sei, nehme der Aktienmarkt am britischen Einzelhandels-Immobilienmarkt insgesamt gestiegene Risiken wahr, begründete das Unternehmen die Entscheidung. Die höheren Risiken einer Übernahme von Intu überwögen die langfristigen Vorteile. Das Intu-Management wiederum bezeichnete die Begründung für das Scheitern der Übernahme als "unbefriedigend".

Während die Aktien von Intu am späten Vormittag um über vier Prozent auf rund 199 Pence fielen, gewannen die Hammerson-Papiere knapp drei Prozent auf 508 Pence. Seit Jahresbeginn verloren die Aktien von Intu mehr als ein Fünftel, die Anteilsscheine von Hammerson büßten fast sieben Prozent ein.

Hammerson ist an 22 Einkaufszentren in Großbritannien, Irland und Frankreich beteiligt, an 15 Fachmarktzentren sowie 20 Outlets, darunter auch Ingolstadt Village. Zur Zeit findet eine Übernahmewelle in der internationalen Shoppingcenterindustrie statt. So ist gerade der Investor Brookfield Property dabei, den US-Shoppingcenter-Betreiber GGP zu übernehmen. Und die französische Unibail-Rodamco will die australische Westfield kaufen./mne/gl/jha/