HAMBURG (dpa-AFX) - Hapag-Lloyd -Chef Rolf Habben Jansen lotet Möglichkeiten einer stärkeren Digitalisierung im Containergeschäft aus. "Man könnte sagen: Es gibt gewisse Stellplätze auf dem Schiff, die sind teurer als andere", sagte der Manager am Mittwochabend in Hamburg. "Wenn man eine Unterstützung der Systeme hat, kann man da differenzieren." Hapag-Lloyd arbeite "natürlich" an solchen Techniken. Doch dies sei in der traditionell arbeitenden Branche "nicht unkompliziert".

Am Beispiel eines Schiffes mit Platz für 20 000 Standardcontainer (TEU) sagte er: "Ob man den ersten Container hat, der an Bord kommt und als letzter wieder runtergeht, oder ob der Container als letzter draufgeht und als erster wieder entladen wird - das kann bei der Transitzeit einen Unterschied von mehreren Tagen ausmachen."

"Für jemanden, der beispielsweise seine Heidelbeeren von Chile in die USA bringt, ist das ein Wert", fuhr Habben Jansen fort. "Wir können uns darüber streiten, ob das dann 5, 10 oder 20 Prozent mehr kosten soll."

Wenn die Reederei bei Preisen und Abwicklung in dieser Weise differenzieren will, brauche sie aber die Unterstützung durch Computersysteme. Allerdings sei die Branche in ihren Abläufen noch sehr traditionell. So buchten Kunden bisher etwa einfach einen Container auf einem bestimmten Schiff. Habben Jansen hat auch da andere Vorstellungen. "In vielen Fällen würde es reichen zu sagen: Die Ware soll in sechs Wochen am Ziel ankommen - und die Reederei entscheidet, wie."/stw/das/jha/