HAMBURG (dpa-AFX) - Die Container-Reederei Hapag-Lloyd will nach ihrer Rückkehr in die Gewinnzone im laufenden Jahr weiter aufdrehen. Der operative Gewinn solle 2016 deutlich steigen, kündigte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Hamburg an. Die laufenden Fusionen und Neuordnung der Reederei-Allianzen sollten zu einer gewissen Erholung in der umkämpften Schifffahrtsbranche führen.

Im Jahr ihres Börsengangs schipperte Hapag-Lloyd 2015 auch unter dem Strich nach mehreren Verlustjahren zurück in die schwarzen Zahlen. Im abgelaufenen Jahr stand ein Überschuss von 114 Millionen Euro zu Buche nach einem Verlust von 604 Millionen ein Jahr zuvor. Eine Dividende soll es nach bisherigen Aussagen erst für 2016 geben. Dabei profitierte Hapag-Lloyd kräftig vom niedrigen Ölpreis. Im Schnitt kostete jede Tonne Treibstoff die Reederei im vergangenen Jahr 312 US-Dollar - rund 46 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Der Umsatz legte - wie bereits seit Februar bekannt - infolge der Fusion mit der chilenischen Reederei CSAV um 29 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro zu. Die Transportmenge wuchs um ein Viertel auf 7,4 Millionen Standardcontainer (TEU). Vor Zinsen und Steuern blieb ein operativer Gewinn (Ebit) von 366 Millionen Euro nach 383 Millionen Verlust ein Jahr zuvor. Dabei machte das Unternehmen einen weiteren Preisverfall im Containergeschäft mehr als wett.

Hapag-Lloyd war im November in einer Zitterpartie an die Börse gegangen. Erst nachdem die Alteigentümer den Ausgabepreis der neuen Aktien auf 20 Euro heruntergesetzt hatten, gelang der Sprung aufs Parkett. Danach geriet die Reederei jedoch in den allgemeinen Abwärtssog an den Börsen. Nach der Vorlage der Jahresbilanz sprang der Aktienkurs am Mittwoch nach einem schwachen Start in die Gewinnzone und lag am frühen Nachmittag gut zwei Prozent im Plus bei 17,12 Euro./stw/enl/stb