Die europäischen Finanzwerte litten unter enttäuschenden Geschäftszahlen der britischen Großbank HSBC. Der Dax schloss knapp im Plus bei 11.309,21 Punkten, während der EuroStoxx50 um 0,2 Prozent auf 3238,51 Zähler abbröckelte. An der Wall Street kam der Leitindex Dow Jones kaum vom Fleck.

Mit Spannung warteten Börsianer auf die Fortsetzung der Handelsgespräche zwischen den USA und China. "Dass beide Seiten eine Einigung wollen, ist unbestritten", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Offen ist weiterhin, ob die USA und China die gleichen Inhalte in der Handelsvereinbarung lesen wollen." Eine Lösung für den Zollstreit würde für die Unternehmen einen großen Unsicherheitsfaktor aus dem Weg räumen, sagte J.J. Kinahan, Chef-Anlagestratege des Brokerhauses TD Ameritrade. Dies könnte einen Investitionsschub auslösen.

AUSVERKAUF BEI ITALIEN-BONDS

Am Rentenmarkt warfen Anleger italienische Staatsanleihen aus den Depots und trieben dadurch die Rendite der zehnjährigen Titel von 2,768 auf bis zu 2,837 Prozent. Grund hierfür sei der mehr als fünfprozentige Rückgang der Auftragseingänge für die italienische Industrie, sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der Investmentbank Mizhuo. Vor dem Hintergrund einer Serie enttäuschender Konjunkturdaten drohe dem Land am Freitag eine Herabstufung seiner Kreditwürdigkeit durch Fitch, warnte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Aktuell benotet die Rating-Agentur Verbindlichkeiten Italiens mit "BBB".

HSBC-ZAHLEN SETZEN BANKENBRANCHE ZU

Neben den Autobauern gerieten auch die Finanzwerte unter Verkaufsdruck. Sie gaben im Schnitt ein knappes Prozent nach. Auslöser waren die Geschäftszahlen von HSBC. Umsatz und Gewinn der britischen Großbank seien jeweils etwa eine Milliarde Dollar hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Darüber hinaus äußerte sich das stark in Asien engagierte Geldhaus wegen des Brexits und einer möglichen Abkühlung der chinesischen Konjunktur zurückhaltend zu den Aussichten. HSBC-Papiere rutschten um vier Prozent ab. Das ist der größte Tagesverlust seit zwei Jahren. In ihrem Sog verloren die Titel der Deutschen Bank 2,1 Prozent.

Gefragt waren HeidelbergCement, die sich um 3,6 Prozent verteuerten. Der Gewinn des Bauindustrie-Zulieferers sank nicht so stark wie befürchtet. Auch der Umsatz liege über Markterwartungen, schrieb DZ Bank-Analyst Thorsten Reigber. Er wertete zudem den Ausblick für 2019 positiv.

In den USA legten die Papiere von Walmart 3,8 Prozent zu. Der weltgrößte Einzelhändler übertraf mit Umsatz und Gewinn die Markterwartungen. Das Geschäft wachse so schnell wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, schrieb Analyst Oliver Chen vom Vermögensverwalter Cowen.

Die Titel von Mattel setzten dagegen ihre Talfahrt der Vorwoche fort und verloren bis zu zehn Prozent. Wegen einer schwächelenden Nachfrage nach "Barbie"-Puppen hatte sich der Spielwaren-Hersteller zurückhaltend zu den Aussichten für 2019 geäußert. Am Erfolg von "Barbie" hänge das Schicksal der Mattel-Aktie, schrieben die Analysten der Investmentbank Jefferies.