Zürich (awp) - Der Versicherer Helvetia hat sich bekanntlich ein Volumenziel von 10 Mrd CHF gesetzt (2016: 8,5 Mrd). Um das zu erreichen, muss das Unternehmen wohl auch anorganisch wachsen. Die designierte neue Verwaltungsratspräsidentin Doris Russi Schurter meint dazu am Dienstag gegenüber der "Finanz und Wirtschaft" (online): "Wie mehrfach erläutert, halten wir Augen und Ohren offen für Akquisitionen, besonders um die Präsenz in Deutschland und Spanien zu vergrössern."

Letztlich seien die 10 Mrd CHF aber "kein fixes Volumenziel, sondern eine Ambition". Wichtiger sei die Profitabilität. "Es gibt keinen Grund, die Richtung unserer Wachstumsstrategie zu ändern", sagte sie.

Russi Schurter, die derzeit Präsidentin ad-interim ist und an der Generalversammlung vom 20. April als Nachfolgerin für Pierin Vincenz an die Helvetia-Spitze gewählt werden soll, will nach ihrer Wahl die "Aufbruchstimmung und die Dynamik im Unternehmen" nutzen. "Wichtig ist mir auch, dass wir unser Kerngeschäft weiter stärken, denn damit verdient unser Unternehmen das Geld", meinte sie weiter. Einsetzen werde sie sich auch dafür, die für den Verwaltungsrat neu kandidierenden drei Personen nach ihrer Wahl rasch im Gremium zu integrieren.

Angesprochen auf die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an der Hypothekenplattform MoneyPark für 100 Mio CHF im Dezember 2016, sagt sie: "Wir sehen MoneyPark als eine sinnvolle Erweiterung unseres Kerngeschäfts, mit der wir insbesondere unsere Erlösquellen über die Zeit weiter diversifizieren können." Die Erfahrungen bisher seien "sehr gut".

FREUNDLICHE WORTE FÜR VINCENZ

Für Vincenz, der wegen privater Geschäfte unter Druck gekommen war und das Helvetia-Präsidium daher abgeben musste, findet sie sehr freundliche Worte: "Ich möchte hier betonen, dass Pierin Vincenz in den zwei Jahren seiner Präsidentschaft in unserem Unternehmen sehr positiv gewirkt, wichtige Veränderungen angestossen und Helvetia auf die Zukunft vorbereitet hat." Seine Stärke sei es, mit kritischen Fragen herauszufordern.

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