Basel (awp) - Der Arealentwickler Hiag hat im Geschäftsjahr 2017 einen höheren Liegenschaftsertrag und deutlich mehr Gewinn erzielt. Dazu beigetragen hat ein höherer Neubewertungserfolg. Reduziert werden konnte hingegen die Leerstandsquote. Die Aktionäre sollen in den Genuss einer höheren Dividende kommen. Für das laufende Geschäftsjahr stellt das Unternehmen eine weitere Steigerung des Liegenschaftenertrags in Aussicht.

Der Liegenschaftsertrag erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,5% auf 55,8 Mio CHF. Aufgrund von neuen langfristigen Mietverträgen und Entwicklungserfolgen leisteten die Neubewertungen mit 33,3 Mio gegenüber 20,0 Mio im Vorjahr einen substanziellen Beitrag zum Ergebnis 2017. Dank dieser neuen Mietverträge habe die durchschnittliche Restmietdauer auf 7,9 von 5,2 Jahre per Ende 2016 erhöht werden können, sagte CFO Laurent Spindler an der Bilanzmedienkonferenz am Montag.

DIVIDENDENERHÖHUNG UM 20 RAPPEN VORGESCHLAGEN

Auch der Verkauf der Papiermaschine 9 in Biberist trug mit 7,1 Mio positiv zum Resultat bei. Damit habe der negative Ergebnisbeitrag von 4,3 Mio der sich im Aufbau befindenden Hiag Data mehr als kompensiert werden können, sagt Spindler weiter; Hiag Data ist eine IT-Infrastrukturplattform, die analog zur Bereitstellung von Wohn- und Gewerbeflächen IT-Dienstleistern eine physische Plattform zur Verfügung stellt.

In der Folge stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 30,5% auf 73,1 Mio. Unter dem Strich verbleibt ein Überschuss von 57,5 Mio, was einer Steigerung von 23,9% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Den Aktionären wird eine Erhöhung der Dividende um 20 Rappen auf 3,80 CHF vorgeschlagen. Die Ausschüttung soll wieder in Form einer für Privatpersonen mit Wohnsitz in der Schweiz steuerfreien Kapitalrückzahlung erfolgen.

Der Wert des aus 111 Liegenschaften bestehenden Immobilienporfolios belief sich per Ende des Jahres auf 1,28 Mrd CHF, was einer Steigerung von 3,3% gegenüber dem 31. Dezember 2016 entspricht. Die Nettorendite lag wie im Vorjahr bei 4,3%.

Im Geschäftsjahr 2017 konnte Hiag mehrere langfristige Mietverträge abschliessen, unter anderem den Baurechtsvertrag mit der Stadler Rail. Die Leerstandsquote wurde damit auf 14,3% von 15,3% gesenkt.

Alle aktuellen Bauprojekte würden sich planmässig entwickeln, sagte CEO Martin Druchschlag. Am Stichtag umfasste das Entwicklungsportfolio rund 50 Projekte mit einem erwarteten Investitionsvolumen von rund 1,7 Mrd. Davon sollen in den nächsten drei Jahren neun Entwicklungsprojekte mit einem Investitionsvolumen von gegen 139 Mio in Angriff genommen werden. Bereits 2018 werden neu vier Projekte in die Bauphase eintreten.

LEICHTES WACHSTUM BEIM LIEGENSCAHFTENERTRAG ERWARTET

Er blicke auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sagte Durchschlag weiter. Im laufenden Geschäftsjahr 2018 erwartet er wiederum ein "gutes" Geschäftsjahr und eine "weitere Steigerung des Liegenschaftsertrags". Allerdings sei er bezüglich der Wachstumsrate beim Liegenschaftsertrag aufgrund von Bauphasen bei Entwicklungsporjekten konservativer. Er rechne für 2018 mit einer Steigerung von leicht über 1%, so der CEO weiter. 2019 und 2020 würden sich diese Projekte aber wieder positiv auf die Erträge auswirken, ergänzte CFO Spindler.

Bei Hiag Data erwartet das Management nach der Lancierung der "Network Centric Multicloud 4.0" einen relevanten Umsatzbeitrag. Weiter peilt es aufgrund des im April startenden Partner-On-Boarding-Prozesses auf annualisierter Basis ein positives Segmentergebnis vor Abschreibungen an.

Der Aktienmarkt quittierte die Resultate, die über den Erwartungen der Analysten ausgefallen sind, mit Kursavancen. Die Titel gewannen 1,2% auf 125 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) zurückfiel. Hiag habe solide Resultate präsentiert, die vom höher als erwartet ausgefallenen Neubewertungserfolg als Ergebnis einer erfolgreichen Verängerung lnagfristiger Mietverträge getrieben worden seien, schrieben die Analysten der Bank Vontobel.

sig/kw