TOKIO (awp international) - Das japanische Industriekonglomerat Hitachi will einem Pressebericht zufolge ein Atomkraft-Projekt in Grossbritannien stoppen, nachdem Verhandlungen mit der britischen Regierung über die Finanzierung festgefahren sind. Wie die japanische Zeitung "Nikkei" am Freitag berichtet, werde Hitachi seine britischen Atomkraft-Vermögenswerte einfrieren und deren Wert abschreiben. Dafür buche der Konzern einen Verlust von bis zu 300 Milliarden Yen (2,4 Mrd Euro), hiess es.

Hitachi erklärte, man überprüfe das Projekt, es gebe aber noch keine endgültige Entscheidung. "Nikkei" zufolge will das Management in der kommenden Woche darüber entscheiden.

Die Börse in Tokio feierte diesen Schritt: Die Aktie stieg zwischenzeitlich um knapp 9 Prozent. Investoren sahen in dem Vorhaben ein Signal Hitachis, sich möglicherweise aus der Atomkraft zurückzuziehen. Die Atomkraft leidet unter stark steigenden Kosten, der Konkurrenz günstigerer Energieträger sowie einer strengen Regulierung. Zudem führt der geplante Brexit zu erheblicher Unsicherheit. Investoren wollten daher keine langfristigen Projekte, bei denen womöglich später die Kosten aus dem Ruder liefen, erläuterte Analyst Damian Thong von der Macquarie Group./nas/men/fba