ESSEN/MADRID (awp international) - Der deutsche Baukonzern Hochtief plant, den spanischen Autobahnbetreiber Abertis nun gemeinsam mit Partnern zu übernehmen. Der bislang ebenfalls um die Spanier buhlende italienische Autobahnbetreiber Atlantia kooperiert dafür mit Hochtief und dessen spanischer Mutter ACS. In diesem Zuge werden sich die Italiener am Ende auch an Hochtief beteiligen.

Atlantia werde nach der Übernahme 50 Prozent und eine Aktie an Abertis halten, teilte ACS am Mittwoch in Madrid mit. Der restliche Anteil werde an ACS mit 30 Prozent und Hochtief mit 20 Prozent gehen. Atlantia werde sein bisher eigeständiges Gebot für Abertis zurückziehen.

Für die Abertis-Übernahme wird Hochtief das Kapital um 6,43 Millionen Aktien erhöhen. Die neuen Aktien sollen einzig an die spanische Mutter für je 146,42 Euro je Anteilsschein gehen. ACS wiederum werde dann Hochtief-Aktien an Atlantia bis zu einem Wert von 2,5 Milliarden Euro verkaufen, erklärte ACS.

Hochtief war im Oktober mit einer Offerte über 18,6 Milliarden Euro in das Bieterrennen um Abertis eingestiegen und hatte damit ein Angebot des italienischen Mautstrassenbetreibers Atlantia von 16,5 Milliarden Euro übertrumpft. Beide Konzerne haben bereits die Zustimmung für die Abertis-Übernahme von der EU-Kommission und der spanischen Börsenaufsicht CNMV.

Abertis betreibt in 14 Ländern Mautstrassen mit einer Länge von 8400 Kilometern und gilt als hochprofitabel. Hinter Atlantia steht die Modedynastie Benetton ./mne/das