WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Immobilienboom hat der deutschen Baubranche zu Jahresbeginn erneut florierende Geschäfte gebracht. Die Auftragseingänge stiegen im Januar bereinigt um den Effekt von Kalendertagen und Preisänderungen um 6,3 Prozent zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Mit rund 6,4 Milliarden Euro habe das Bauhauptgewerbe zu Jahresbeginn das beste je gemessene Neugeschäft in einem Januar erzielt. In dem Monat stiegen die Auftragseingänge demnach um 9,1 Prozent gemessen am Januar 2019.

Die Baubranche profitiert seit Jahren vom starken Wohnungsbau und höheren Investitionen von Unternehmen sowie der öffentlichen Hand in die Infrastruktur. Zudem ließ das milde Wetter viele Arbeiten auch im Winter zu. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Wiesbadener Statistiker untersuchen für ihre Berechnungen Betriebe mit mindestens 20 Mitarbeitern.

Das Baugewerbe hatte jüngst in der Corona-Krise erklärt, man tue alles, um auf den Baustellen unter verschärften Hygienemaßnahmen weiter zu arbeiten. Bei manchen großen Unternehmen fehlten wegen der Pandemie aber ausländische Fachkräfte, so der Branchenverband ZDB. Die Januar-Zahlen seien mit Blick auf das Coronavirus leider nur ein guter Start ins Jahr und nicht mehr, sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Man begrüße den Erlass der Bundesregierung, die Baustellen des Bundes möglichst weiter zu betreiben./als/DP/jha