ESSEN (dpa-AFX) - Der Baukonzern Hochtief hat in den ersten neun Monaten vor allem dank gut laufender Geschäfte in Nordamerika mehr verdient. Auch das Europa-Geschäft entwickelte sich dank profitabler Projekte besser, während die australische Tochter Cimic auf der Stelle trat. Von Januar bis September erhöhte sich der Überschuss im Jahresvergleich um knapp 13 Prozent auf 456,3 Millionen Euro, teilte die im MDax notierte Gesellschaft am Donnerstag in Essen mit. Bereinigt um Sondereffekte legte der Gewinn auf 477,5 Millionen Euro zu. Die Aktie legte im Nachmittagshandel um knapp 0,4 Prozent zu.

Zum Überschuss steuerte die Finanzbeteiligung am spanischen Autobahnbetreiber Abertis 96 Millionen Euro bei. Und zukünftig rechnet Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes mit noch höheren Einnahmen aus der Finanzbeteiligung. Abertis ist gerade dabei, gemeinsam mit dem Staatsfonds GIC aus Singapur 70 Prozent des größten mexikanischen Mautunternehmens Red de Carreteras de Occidente (RCO) zu übernehmen.

Der Umsatz kletterte in der Berichtsperiode um knapp acht Prozent auf 18,75 Milliarden Euro. Die Auftragseingänge legten um knapp 13 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro zu. Für das Gesamtjahr zeigen sich die Essener weiterhin zuversichtlich und peilen unverändert einen um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn von 640 bis 680 Millionen Euro an.

"Zum ersten Mal in unserer Geschichte hat Hochtief einen Auftragsbestand von über 50 Milliarden Euro", sagte Unternehmenschef Marcelino Fernandez Verdes. Optimistisch machen den Konzernlenker neben den prall gefüllten Auftragsbüchern auch die guten Aussichten auf noch mehr Auftragseingänge. Hochtief habe für den weiteren Jahresverlauf 2019 und darüber hinaus in Nordamerika, in der Region Asien-Pazifik und Europa Zielobjekte im Wert von rund 530 Milliarden Euro identifiziert, hieß es in einem Aktionärsbrief.

Mit der Übernahme von Abertis stieg vor einem Jahr auch der zur italienischen Unternehmerfamilie Benetton gehörende Mautstraßenbetreiber Atlantia mit knapp 24 Prozent bei Hochtief ein. Mittlerweile haben die Italiener ihren Anteil auf 18 Prozent reduziert. Großaktionär ist nach wie vor die spanische Mutter ACS mit einem Anteil von 50,4 Prozent. Der Einstieg von Atlantia bei Hochtief ist Teil der Finanzierung der insgesamt mehr als 18 Milliarden Euro teuren gemeinsamen Übernahme des spanischen Mautstraßenbetreibers Abertis./mne/eas/fba