Zürich (awp) - Idorsia-Aktien gehören am Donnerstag in einem insgesamt festeren Marktumfeld zu den grössten Gewinnern am Schweizer Aktienmarkt. Marktteilnehmer verweisen auf verschiedene Daten, die in nächster Zeit vorgestellt werden.

Gegen 16 Uhr weisen die Aktien ein Plus von 4,8 Prozent auf 27,04 Franken auf. Seit Anfang August haben sie damit eine steile Aufwärtsbewegung vollzogen. Anfang des Monats waren die Papiere noch zu 21 Franken das Stück zu haben. Zeitgleich geht es für den Gesamtmarkt (SPI) um 0,8 Prozent aufwärts.

Zu den wichtigen bevorstehenden Terminen zählen Marktteilnehmer unter anderem den Europäischen Kardiologenkongress (ESC), der kommende Woche in Paris beginnt. Er zählt zu den wichtigsten Fachkongressen auf diesem Gebiet. Idorsia wird dort die bereits veröffentlichten Phase-II-Daten zu seinen Produktkandidaten Aprocitentan und Selatogrel vorstellen. Aprocitentan wird zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt, während Selatogrel zur Thrombozytenhemmung eingesetzt wird.

"Neue Daten werden wir an dem Kongress nicht vorstellen", erklärt der Idorsia-Sprecher Andrew Weiss im Gespräch mit AWP. Wichtiger sei aber auch, dass es bei der Tagung zu einem ersten Austausch mit den Fachärzten komme, denen man so die Wirkungsmechanismen der einzelnen Mittel direkt erklären könne. "Dieser Austausch ist für Idorsia sehr wichtig."

Zudem wird der US-Konzern Johnson & Johnson detaillierte Daten über den Produktkandidaten Ponesimod zur Behandlung von multipler Sklerose vorlegen. Die Daten werden am diesjährigen ECTRIMS-Fachkongress (European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis) vorgestellt.

Idorsia, J&J und Actelion Pharmaceuticals hatten bei der Übernahme von Actelion durch den US-Konzern ein Revenue Sharing Agreement in Bezug auf Ponesimod unterzeichnet. Demnach hat Idorsia Anspruch auf vierteljährliche Zahlungen in Höhe von 8 Prozent des Nettoumsatzes von Ponesimod-Produkten.

"Diese beiden Termine bilden so etwas wie den Startschuss für eine neue Etappe bei Idorsia," erklärt Weiss weiter. Wie Konzernchef Jean-Paul Clozel zuletzt bei der Vorlage der Halbjahreszahlen erklärt hatte, stehen schon im kommenden Jahr weitere Daten wichtiger Forschungsprogramme an - darunter auch ein Kandidat zur Behandlung von Schlaflosigkeit, von dem sich der CEO viel erhofft.

Zugleich betont der Sprecher aber, dass sich an den finanziellen Zielen nichts geändert habe. So gehe man auch weiterhin davon aus, dass die vorhandenen Barmittel reichen, um die vier derzeit laufenden Phase-III-Programme zum Abschluss zu bringen. Für die später erforderliche Lancierung und Vermarktung müsse man dann schauen. "Das strategische Ziel des Unternehmens ist nach wie vor die Gewinnschwelle zu erreichen. Wenn wir nächstes Jahr positive Resultate haben, dann gibt das uns die Möglichkeit in 3-4 Jahren die operative Profitabilität zu erreichen."

hr/yr