Der Einkaufsmanagerindex, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, verharrte im Dezember bei 50,6 Punkten, wie aus der am Montag veröffentlichten monatlichen Umfrage des Instituts IHS Markit unter rund 4000 Firmen hervorgeht. Das Barometer blieb damit knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von Reuters befragte Ökonomen hingegen hatten einen leichten Anstieg erwartet.

"Die Euro-Zone beendet das Jahr in der tiefsten Krise seit 2013", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Gegenwind kam im Dezember vor allem von der annähernd stagnierenden Nachfrage, und auch die düsteren Aussichten für das nächste Jahr machen den Unternehmen zu schaffen." Immerhin: Einige Experten sagen eine Besserung voraus. "Da die handelspolitische Unsicherheit wegen der Teileinigung zwischen den USA und China etwas gesunken ist, dürfte die Rezession in der Industrie im Frühjahr enden", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer, nachdem die beiden weltgrößten Volkswirtschaften Ende voriger Woche ihren Konflikt entschärft hatten. "Allerdings wird dann lediglich eine blutleere Aufwärtsbewegung einsetzen." Das Bruttoinlandsprodukt der Euro-Zone werde 2020 um weniger als ein Prozent wachsen.

Weiterhin mau sieht es in der Industrie aus, die besonders unter Handelskonflikten und schwächerer Weltkonjunktur leidet: Hier fiel der Einkaufsmanagerindex überraschend um 1,0 auf 45,9 Punkte. Die Industrie leidet unter der globalen Investitionsschwäche, die nicht zuletzt durch die Handelskonflikte ausgelöst wurde. Das Barometer für die Dienstleister kletterte dagegen am Jahresende um 0,5 auf 52,4 Punkte und damit etwas stärker als erwartet. Die stark vom Binnenmarkt abhängigen Dienstleister profitieren von steigender Beschäftigung und höheren Löhnen.

"Während sich der Servicesektor vor dem Hintergrund der Talfahrt der Industrie weiter erfreulich wacker schlägt, könnte eine weitere Verlangsamung des Stellenaufbaus dafür sorgen, dass die Schwäche auch auf die Dienstleister überspringt", warnte Williamson.