FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien aus der europäischen Chipbranche haben am Montag besonders stark unter neuen Sorgen vor einer Ausbreitung des Coronavirus in Asien gelitten. Im deutschen Leitindex Dax gehörten die Infineon-Papiere mit einem Abschlag von 2,6 Prozent zu den größten Verlierern. Nach gutem Lauf auf ein Hoch seit 2018 sei es hier und bei anderen Branchenwerten zu Gewinnmitnahmen gekommen, hieß es von Händlerseite.

Die Schwäche zeigte sich am Montag europaweit. Der Teilindex der Technologiewerte, der zahlreiche Chipaktien enthält, fiel als drittgrößter Branchenverlierer um 2,3 Prozent. Während STMicroelectronics in Paris um 3,7 Prozent fielen, büßten AMS in Zürich 3,3 Prozent ein. Dialog Semiconductor sackten im hiesigen Mittelwerteindex MDax um 4,2 Prozent ab und die Papiere des mit der Branche eng verknüpften Waferherstellers Siltronic sackten dort als Schlusslicht sogar um 5,4 Prozent ab.

Laut Händlern leidet die als besonders konjunkturempfindlich angesehene Halbleiterbranche unter den Sorgen der Anleger, weil die Zahl der Infizierten und Toten in China trotz aller getroffenen Maßnahmen stetig steigt. Anleger reagieren seit Tagen verängstigt auf schlechte Nachrichten aus Fernost wegen der Sorge vor den Folgen für die Weltwirtschaft. Im Chipbereich zeige sich dies nun besonders stark, hieß es. Dort stehen die Wertschöpfungsketten stark mit Asien in Verbindung.

Chipwerte waren daher zuvor auch in Übersee unter Druck geraten. In Japan zum Beispiel sackten die Papiere des Halbleiterkonzerns Renesas am Montag um 6,5 Prozent ab, während jene des Siltronic-Konkurrenten Sumco dort um 3 Prozent fielen. Am Freitag schon hatte es in New York bei den zuletzt gut gelaufenen Branchenwerten Gewinnmitnahmen gegeben. Der Branchenindex Sox war in New York um 1 Prozent von seinem zuletzt erreichten Rekordniveau zurück gekommen./tih/la/fba