ESSEN (dpa-AFX) - Instone Real Estate profitiert von der starken Nachfrage nach Wohnraum in Ballungszentren. Der Entwickler von Wohnungen und Quartieren, der im Februar 2018 an die Börse gebracht wurde, stieg Ende August in den Nebenwerteindex SDax auf. Aktuell notiert die Aktie aber unter dem Ausgabepreis. Was bei Instone los ist, was die Analysten sagen und was die Aktie macht:

DAS IST LOS BEI INSTONE:

Instone Real Estate entstand durch die Fusion der ehemaligen Hochtief-Tochter Formart und der Leipziger GRK-Holding. Das Unternehmen entwickelt und verkauft Wohnimmobilien vor allem in den deutschen Metropol-Regionen. Jüngst stärkte das Essener Unternehmen mit der Übernahme der S&P Stadtbau sein Geschäft in Nordbayern.

Der Bauboom in Deutschland treibt die Geschäftsentwicklung von Instone an. In den ersten sechs Monaten verdreifachte sich das operative Ergebnis (Ebit) im Jahresvergleich nahezu auf gut 32 Millionen Euro. Die bereinigten Umsatzerlöse stiegen um rund ein Viertel auf 174 Millionen Euro. Im Gesamtjahr sollen es zwischen 500 und 550 Millionen Euro Umsatz und ein bereinigtes Ebit zwischen 85 und 100 Millionen Euro werden.

Auch für die kommenden Jahre zeigt sich Unternehmenschef Kruno Crepulja aufgrund der gut gefüllten Projekt-Pipeline weiterhin zuversichtlich. "Wir wollen den Umsatz im Geschäftsjahr 2021 zwischen 900 Millionen und einer Milliarde Euro und im Jahr 2022 auf über eine Milliarde Euro bringen", sagte er. Dabei kann sich der Manager auch auf zuletzt 47 Entwicklungsprojekte mit einem erwarteten Gesamtverkaufsvolumen von 5,1 Milliarden Euro stützen.

Instone bietet ein breites Spektrum an Wohnungen an - von Sozialwohnungen über Mietwohnungen für Investoren bis zu Eigentumswohnungen ist alles dabei. Im Schnitt liegt der Preis laut dem Instone-Chef bei nicht staatlich geförderten Wohnungen bei rund 5300 Euro je Quadratmeter.

DAS SAGEN ANALYSTEN:

Die vier von der Nachrichtenagentur Bloomberg für Instone erfassten Analysten empfehlen, die Aktie des Entwicklers für Wohnungen und Quartiere zu kaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 30,50 Euro, allerdings gehen hier die Schätzungen der vier Analysten weit auseinander. Während für Analyst Markus Scheufler von der Deutschen Bank der angemessene Preis für die Aktie bei 41 Euro liegt, gibt das Investmenthaus Kepler Cheuvreux ein Kursziel von 29 Euro aus.

Das zweite Quartal des Immobilienspezialisten fiel Scheufler zufolge wie erwartet aus. Auch der Ausblick des Unternehmens sei unverändert geblieben. Das Investmenthaus Kepler Cheuvreux hob den starken Zuwachs bei Umsatz, Ergebnis und Projekt-Portfolio für die ersten sechs Monate hervor. Die Profitabilität des Unternehmens wachse kontinuierlich und reflektiere das weiterhin gute Preisumfeld für den deutschen Wohnungsmarkt und die strikte Kostenkontrolle.

DAS MACHT DIE AKTIE:

Aktionären der ersten Stunde machte die Aktie bislang nur wenig Freude. Im Februar 2018 waren die Papiere zu 21,50 Euro ausgegeben worden, am unteren Ende der Preisspanne. Was seither schwanken die Papiere stark. Nach einem Rekordhoch knapp über 25 Euro vor fast einem Jahr ging es bis Anfang Januar auf 15,55 Euro bergab. Die folgende Erholung ließ den Kurs bis auf 22,5 im Mai steigen. Seither ging es wieder abwärts. Aktuell kosten die Papiere etwas mehr als 18 Euro. Damit bringt es Instone an der Börse auf einen Wert von rund 681 Millionen Euro./mne/kro/mis