NEW YORK (awp international) - Die Citigroup hat zum Auftakt der Berichtssaison US-amerikanischer Grossbanken trotz eines zweistelligen Milliardengewinns für eine leichte Enttäuschung gesorgt. Vor allem das bei vielen Investoren derzeit besonders im Fokus stehende Geschäft an den Anleihemärkten lief schlechter als erwartet. Einige Experten werteten das als schlechtes Omen für die in den kommenden Tagen anstehenden Zahlen von US-Grossbanken wie Goldman Sachs , JPMorgan oder Wells Fargo . An der Börse sorgte das Citigroup-Ergebnis für Kursverluste der Aktien vieler US-Grossbanken sowie der Deutschen Bank .

Dabei verdiente die Citigroup dank insgesamt guter Geschäfte mit Firmen- und Privatkunden über das Jahr operativ etwas mehr als 2017. Der Gewinn vor Steuern stieg um drei Prozent auf etwas mehr als 23 Milliarden Dollar (20 Mrd Euro), wie die Bank am Montag in New York mitteilte. Die Erträge legten um einen Prozent auf knapp 73 Milliarden Dollar zu. Damit fiel das Ergebnis etwas schwächer aus, als Experten erwartet hatten, was vor allem auf das schwache Geschäft mit Anleihen zurückzuführen ist.

Unter dem Strich stand ein Gewinn von 18 Milliarden Dollar, nach einem Minus von rund 7 Milliarden Dollar im Jahr 2017. Damals hatte eine Belastung von etwas mehr als 22 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump für die Verluste gesorgt. Da Trump die Steuersätze für Unternehmen deutlich senkte, musste die Bank Ende 2017 den Wert von so genannten Verlustvorträge aus der Finanzkrise abschreiben.

Bankchef Michael Corbat gibt sich mit dem vergangenen Jahr trotz der schwierigen Lage an den Anleihemärkten zufrieden. "Wir haben 2018 mit Blick auf unsere Finanzziele solide Fortschritte gemacht", sagte er. Im laufenden Jahr peilt Corbat einen weiteren Anstieg der Kapitalrendite auf 12 Prozent an. Dazu soll unter anderem die Effizienz weiter steigen. Im vergangenen Jahr sank die Kostenquote dank der leicht gestiegenen Erträge und etwas niedrigerer Aufwendungen auf 57 Prozent./zb/mis/fba