(neu: Aussagen des Finanzchefs von Wells Fargo im letzten Absatz, Aktienkurse aktualisiert)

NEW YORK/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Die größte US-Bank JPMorgan bleibt mit Rekordergebnissen zum Jahresauftakt auf Erfolgskurs. Alleine im ersten Quartal verdiente die Bank mehr als neun Milliarden Dollar. Der Überschuss sei in den drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum trotz einer gestiegenen Vorsorge für Kreditausfälle um fünf Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar (8,1 Mrd Euro) geklettert, teilte das Geldhaus am Freitag in New York mit.

Zum Jahresauftakt konnte JPMorgan ein schwächeres Ergebnis im Investmentbanking durch ein deutliches Plus im Geschäft mit Privatkunden ausgleichen. Die Erträge im Tagesgeschäft legten um fünf Prozent auf fast 30 Milliarden Dollar zu. Damit übertraf die Bank die Erwartungen sowohl beim Gewinn als auch bei den Erträgen. Ihr Aktienkurs stieg zuletzt um fast fünf Prozent

Vorstandschef Jamie Dimon freute sich über Rekordergebnisse bei Erlösen und Gewinn und zeigte sich weiter zuversichtlich mit Blick auf die Konjunktur. "Trotz einiger geopolitischer Ungewissheiten wächst die US-Wirtschaft weiter", so Dimon. Die Beschäftigung und die Einkommen legten zu, während die Inflation verhalten sei. Zudem seien die Finanzmärkte in guter Verfassung und das Verbraucher- sowie Geschäftsvertrauen blieben stark.

Auch der Rivale Wells Fargo ist mit einer kräftigen Gewinnsteigerung ins Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal verdiente das Geldhaus laut eigenen Angaben unter dem Strich 5,9 Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro) und damit rund 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - sanken indes um ein Prozent auf 21,6 Milliarden Dollar. Die Zahlen übertrafen die Erwartungen, was zunächst zu Kursgewinnen führte.

Zu Jahresbeginn machten sich für Wells Fargo erneut Kostensenkungen bezahlt, zudem profitierte die Bank weiterhin von einem starken Kreditgeschäft. Allerdings kommt das Unternehmen wegen seiner Skandale der vergangenen Jahre nicht aus den Schlagzeilen. Erst Ende März hatte Vorstandschef Tim Sloan nach nur rund zweieinhalb Jahren an der Spitze seinen Posten geräumt. Seine Amtszeit war von einer Affäre um fingierte Konten und von anderen Skandalen geprägt, die zu zahlreichen Entlassungen sowie etlichen Klagen und Strafen führten.

Finanzchef John Shrewsberry verschlechterte die Laune der Anleger mit einer Prognosesenkung deutlich. Auf einer Analystenkonferenz sagte er, Wells Fargo rechne im laufenden Jahr beim Hauptertragsbringer Nettozinseinkommen nun mit einem Minus von zwei bis fünf Prozent. Grund sei die Entscheidung der US-Notenbank, ihre Zinserhöhungspolitik zu stoppen. Zuvor war die Bank von einer Bandbreite von minus zwei bis plus zwei Prozent ausgegangen. Der Aktienkurs drehte darauf deutlich ins Minus. Zuletzt verlor das Papier fast drei Prozent./hbr/zb/DP/zb/fba/he