Zürich (awp) - Die Bank Julius Bär will zwar erst im Februar ein Strategie-Update geben. Laut Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher sind einige Eckpunkte aber schon fix, wie er in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung" (Samstagsausgabe) sagte.

"Wir sind ein reiner Vermögensverwalter, und daran wird sich nichts ändern", so Lacher. "Wir werden nicht ins Asset Management, ins Corporate-Finance-Geschäft oder ins Investment Banking einsteigen."

Er betonte ausserdem, dass die Bank weiterwachsen wolle, "aber der Weg dazu wird nicht notwendigerweise nur über Akquisitionen, sondern auch über organisches Wachstum führen". Das Institut werde sich zudem weiterhin auf die drei Hubs Schweiz, Europa und Asien konzentrieren, so der VRP weiter. "Daran hat sich nichts geändert. Wir können und wollen nicht überall sein."

Offene Fragen seien unter anderem, was in den einzelnen Teilsegmenten gemacht werden solle und ob das Wachstum primär vom Markt mit neuen oder mit bestehenden Kunden kommen solle.

Lacher dementierte ausserdem, dass Julius Bär viele Mitarbeiter an den Konkurrenten Pictet verliere. "Das entspricht nicht der Realität." Bär selber habe ausserdem dieses Jahr weltweit über 100 neue Kundenberater eingestellt.

Insgesamt sei er "sehr positiv überrascht von dem, was die Bank kann", sagte der seit April amtierende Bär-Präsident. Kein Grund zur Sorge sind für ihn auch die diversen Skandale, in welche das Finanzhaus verwickelt war: Die Zahl der Fälle sei im Verhältnis zur Grösse und Komplexität des Geschäfts überschaubar. "Ich nehme die Risikokultur in der Bank als gesund und robust wahr."

rw/