Zürich (awp) - Die Genfer Privatbank Pictet ist gemäss ihrem geschäftsführenden Teilhaber Boris Collardi nicht an Kairos interessiert, der italienischen Asset-Management-Tochter von Julius Bär. Die Zürcher Bank hatte Kairos gekauft, als Collardi noch deren CEO war. Derzeit prüft Julius Bär alle strategische Optionen für Kairos

Zu einem möglichen Verkauf von Kairos könne er nichts sagen, erklärte Collardi in einem Interview mit Il Sole 24 Ore, das am Mittwoch auf der Homepage von Pictet aufgeschaltet wurde. "Ich finde es einfach schade, weil es eine grossartige Firma ist", führte er weiter aus. Aber Kairos werde "auf keinen Fall in unseren Händen" landen.

Julius Bär hatte 2013 eine Beteiligung von 20 Prozent an Kairos erworben und diese im Januar 2018 auf 100 Prozent ausgebaut. Collardi, der ab Mai 2009 CEO der Zürcher Bank war, hatte da bereits gekündigt (im November 2017) um am 1. Juni 2018 als Partner bei Pictet einzusteigen.

Trotz des Desinteresses an Kairos bleibt Italien ein wichtiger Markt für Pictet. In dem wolle man "langsam, aber sicher" wachsen, so Collardi weiter. Dabei sei organisches Wachstum der Weg. "Pictet ist immer schon ohne Übernahmen ausgekommen und auch in dieser Phase ändert sich das nicht", erklärte der frühere Bär-CEO.

sig/hr