Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

JULIUS BÄR: Bei der Privatbank Julius Bär sind laut einem Bericht des "Tagesanzeigers" (TA) Gelder eines russischen Investors in Höhe von 27 Millionen Franken gepfändet worden. Der Investor Wladimir Antonow soll Gelder der litauischen Bank Snoras abgezweigt haben, an der er beteiligt war und die 2011 notverstaatlicht werden musste, schreibt die Zeitung am Samstag. Antonow werden von Litauen ungetreue Geschäftsführung und Fälschung von Dokumenten vorgeworfen. Die Abwickler der litauischen Bank suchen gemäss dem Bericht nicht nur bei der Bank Bär nach Geld, auch bei anderen Schweizer Gesellschaften liefen Pfändungsverfahren. Die Bank Bär wollte gegenüber dem "Tagesanzeiger" keine Stellung beziehen. (Tagesanzeiger, S. 8, s. separate Meldung)

ALPIQ: Beim Stromkonzern Alpiq könnte laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" eine neue Sparrunde anstehen. Nachdem das Unternehmen vor rund drei Wochen den Verkauf fast aller Geschäftsfelder angekündigt hat, stehe nun eine weitere Abbauwelle beim Personal an, so die Zeitung. Ein Alpiq-Sprecher bestätigte der Zeitung, dass die Grösse und die Kostenstrukturen in Bezug auf die künftigen Geschäftsaktivitäten überprüft werden sollen. In der Unternehmenszentrale arbeiten derzeit noch rund 300 Personen. (SoZ S. 69)

AUTONEUM: Der Autozulieferer Autoneum führt offenbar Gespräche mit dem britischen Unternehmer James Dyson über eine Zusammenarbeit bei der Produktion eines Elektroautos. Die Gespräche seien "ziemlich weit fortgeschritten", so die "NZZ am Sonntag". Eine Autoneum-Sprecherin habe dies gegenüber der Zeitung bestätigt. Dyson, der durch seine Staubsauger bekannt geworden ist, hatte im vergangenen Jahr seine Pläne für die Herstellung eines elektrischen Autos bekanntgegeben, dieses soll 2020 auf den Markt gebracht werden. Autoneum könnte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Schalldämmung für das Elektroauto spielen, heisst es in dem Artikel. (NZZaS S. 27, s. separate Meldung)

RAIFFEISEN: Raiffeisen will in einer umfangreich angelegten Untersuchung klären, ob es über den Fall Investnet hinaus auch bei anderen Beteiligungskäufen von Raiffeisen Schweiz zu Unregelmässigkeiten gekommen ist. Interimspräsident Pascal Gantenbein schliesst dabei personelle Folgen nicht aus. "Wenn wir die Beteiligungen analysieren, überprüfen wir faktisch ebenso die involvierten Personen - in der Geschäftsleitung wie auch im Verwaltungsrat", sagt Pascal Gantenbein, seit einem Monat Präsident bei Raiffeisen Schweiz, im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Damit spielt Gantenbein darauf an, dass in der Affäre um den ehemals gefeierten Raiffeisen-Boss Pierin Vincenz auch der aktuelle Raiffeisen-Chef Patrik Gisel in die Kritik geraten ist. "Für ihn ist das sicherlich keine einfache Situation." Gantenbein betont jedoch, im Moment bestünden keine Anzeichen, dass sich Gisel "bei diesen Beteiligungsnahmen nicht korrekt verhalten hätte". (NZZaS S. 26, s. separate Meldung)

RENOVA/SULZER/OERLIKON/SCHMOLZ+BICKENBACH: Die Renova-Gruppe des russischen Oligarch Viktor Vekselberg erhält die Dividenden für die Beteiligungen an den Schweizer Industrie-Unternehmen Sulzer, Oerlikon sowie Schmolz+Bickenbach vorerst nicht, wie verschiedene Zeitungen berichten. Im vergangenen Jahr war der in der Schweiz wohnhafte Russe über seine Renova Gruppe zu über 60 Prozent am Schweizer Industriekonzern Sulzer beteiligt. Dafür sollte Renova eigentlich eine Dividende von rund 75 Millionen Franken bekommen. Doch dieses Geld bezahlt Sulzer auf eine Art Sperrkonto, ein sogenanntes Escrow Account in den USA, wie Sulzer-Sprecher Rainer Weihofen Berichte der "Schweiz am Sonntag" sowie der "Zentralschweiz am Sonntag" gegenüber der Nachrichtenagentur sda bestätigt. Zuvor hatten bereits die Tamedia-Zeitungen über "Chaos-Tage bei Renova" berichtet

Analog geht der Industriekonzern Oerlikon vor. Die entsprechende Dividende von 50 Millionen Franken geht vorläufig ebenfalls auf ein Sperrkonto in den USA. Der Luzerner Stahlhersteller Schmolz+Bickenbach plant dieses Jahr, generell keine Dividenden auszurichten, heisst es auf Anfrage. (Schweiz am Sonntag, Zentralschweiz am Sonntag, Tagesanzeiger, s. separate Meldung)

COOP: Der Detailhändler Coop hat laut Meldungen der "Ostschweiz am Sonntag" / "Zentralschweiz am Sonntag" mit seinem Reisegeschäft den Umsatz vier Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Positiv hätten sich die Entspannungen in Ägypten und in der Türkei ausgewirkt. Allerdings betrage das Umsatzminus bei ITS Coop Travel von der Destination Mallorca rund 20 Prozent, was den Verantwortlichen gewisse Kopfschmerzen bereite. (Ostschweiz am Sonntag/Zentralschweiz am Sonntag)

BITCOIN: Schweizer Stromfirmen erhalten immer mehr Anfragen von Unternehmen, die Kryptowährungen direkt an Wasserkraftwerken schürfen wollen. Sowohl der Verband der kleinen Wasserkraftwerke "Swiss Small Hydro Power" wie auch die Stromkonzerne Alpiq und Axpo bestätigen dies gegenüber der "NZZ am Sonntag". Werden die energieintensiven Rechenzentren zum Schürfen von Bitcoin und weiteren Digitalwährungen direkt bei einem Wasserkraftwert aufgestellt, entfallen die Kosten für den Stromtransport, was laut dem Artikel die Energiekosten halbieren kann. Allerdings stammten die meisten Anfragen von Startups und die Projekte seien oft unausgereift, heisst es von Seiten der Stromunternehmen. (NZZaS, S. 29)

tp