Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SBB: Die Sanierung der Güterverkehrstochter SBB Cargo dulde laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" keinen Aufschub. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein Präsentation von den SBB. Ohne Gegenmassnahmen würde sich das Ergebnis noch weiter verschlechtern. Um einen Konkurs zu verhindern, wäre laut dem Papier ein Kapitaleinschuss von über 100 Millionen Franken nötig. Ohne Sanierungsmassnahmen würde es zudem noch in diesem Jahr zu einer erneuten Wertberichtigung kommen. SBB Cargo drohe, in eine Abwärtsspirale zu kommen, laute die Schlussfolgerung in der Präsentation. (NZZaS, S. 27)

STRAFVERFAHREN: Bundesanwalt Michael Lauber schlägt dem Parlament laut der "SonntagsZeitung" und "Le Matin Dimanche" eine Gesetzesänderung vor. Analog zu den USA will er zulassen, Vereinbarungen mit Firmen abschliessen zu können, statt die Unternehmen bei Delikten vor Gericht zu bringen. Eine Firma müsse die Vorwürfe und Geldzahlungen akzeptieren sowie strikte Bedingungen für bessere Geschäftspraktiken erfüllen und dann werde eine Anklage fallen gelassen, so der Vorschlag. "Wenn wir in der Schweiz die Hauptsitze vieler Konzerne haben, brauchen wir auch strafrechtlich eine adäquate Antwort, um bei Verfehlungen in einer sinnvollen Zeit eine Lösung zu finden", sagte er zu der Zeitung. (SoZ, S. 8)

KRANKHEITSFÄLLE: Der Stress bei der Arbeit hat laut der "NZZ am Sonntag" zu einem starken Anstieg von Krankheitsfällen geführt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Daten der Krankenversicherung Swica. Innerhalb von fünf Jahren seien die Erkrankungen der Arbeitnehmer um 20 Prozent gestiegen. Die psychischen Leiden hätten sogar um 35 Prozent zugenommen. Bei der Swica beobachte man diese Entwicklung mit Besorgnis, hiess es. (NZZaS, S. 25)

MISSWIRTSCHAFT: In der Schweiz gab es laut der "SonntagsZeitung" im vergangenen Jahr 369 Fälle von Misswirtschaft. Bei Erhebungsbeginn in der Kriminalstatistik 2009 waren es noch 84. Auch verwandte Delikte wie Unterlassen der Buchführung oder betrügerischer Konkurs legten massiv zu. Verantwortlich sei laut Experten eine Lockerung im Obligationenrecht, die es kleinen Firmen erlaubt, auf die Revisionsstelle zu verzichten. Es gehe bei fast allen Fällen um die gleiche Masche, die sogenannte Konkursreiterei, hiess es diesbezüglich von der Zürcher Kantonspolizei. Dabei würden verschuldete Unternehmen ihren Firmensitz in einen anderen Kanton verlegen und damit das Betreibungsregister reinigen. Schweizweit seien die Schäden mit diesem Trick enorm.(SoZ, S. 37)

SYNGENTA: Die neue Eigentümerin ChemChina hat den Basler Agrochemiekonzern Syngenta nach Ansicht des leitenden unabhängigen Syngenta-Verwaltungsrats Jürg Witmer stärker gemacht. "ChemChina orientiert sich langfristig, wir müssen uns nicht jeden Quartalsabschluss rechtfertigen", sagte er der "NZZ am Sonntag". Der neue Chef Erik Fyrwald habe die Firma transformiert und die Pharmawurzeln abgestreift, sagte Witmer im Zeitungsinterview. "Das war nötig, wir hatten zu hohe Kosten in Basel." Er übernahm das Amt des leitenden unabhängigen Verwaltungsrats von Michel Demaré nach dessen Rücktritt Ende 2017. Zudem trat Witmer Befürchtungen entgegen, Teile der Forschung aus Stein AG oder der Produktion aus Monthey VS könnten nach China verlagert werden. "Syngenta ausbluten zu lassen, ist nicht im Interesse von ChemChina, sie haben 43 Milliarden Dollar dafür bezahlt", zeigte sich Witmer überzeugt. "Die Chinesen brauchen uns genauso wie wir sie. Stein hört in der Agrarforschung zu Weltspitze und Monthey bleibt unser grösstes Werk." (NZZaS, S.30)

STEUEREHRLICHKEIT: Die Grossbank UBS verlangt nach Informationen der "Finanz und Wirtschaft" neu auch von Schweizer Kunden einen Nachweis der Steuerehrlichkeit. Betroffen davon seien Kunden mit Domizil Schweiz, die ein Nummernkonto führen, die Post banklagernd wünschen oder wirtschaftlich Berechtigte einer Offshore-Struktur sind. Die Bank bestätigte gegenüber der Zeitung die Informationen, ohne weitere Details nennen zu wollen. Rund hundert betroffene Kunden seien bereits kontaktiert worden, heisst es unter Berufung auf Kreise weiter. (FuW, S.13)

STEUER: Zahlreiche Steuerpflichtige zahlen laut dem "SonntagsBlick" ihre Steuern nicht und erhalten Betreibungen. So leitete die Steuerverwaltung im Kanton Neuenburg unter den rund 120'500 Steuerpflichtigen im vergangenen Jahr auch 17'677 Betreibungen ein. Auf 1000 Steuerpflichtige folgten so im Schnitt 147 Betreibungen. In Genf waren es 146, in Freiburg 126 und in Bern 95 Steuerbetreibungen. Die Problematik sei umso grösser, weil in den Zahlen jene Personen nicht enthalten seien, die mittels Kredit die Betreibung von Steuerforderungen verhinderten. (Sonntagsblick)

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