FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktionären europäischer Essensauslieferer sind am Freitag die Sorgenfalten auf die Stirn getreten. Die Furcht vor einem vom Online-Giganten Amazon finanziell geförderten Konkurrenten Deliveroo hat die Notierungen branchenweit unter Druck gesetzt.

In London büßten Just Eat 7,9 Prozent ein und die Papiere der niederländischen Takeaway.com an der Euronext 3,9 Prozent. Am deutschen Markt fielen Delivery Hero um 3,7 Prozent - und die in Sippenhaft genommenen Hellofresh 1,5 Prozent.

Amazon bestätigte, dass sich der Konzern an einer 575 Millionen US-Dollar schweren Finanzierungsrunde für das private Unternehmen Deliveroo als größter Investor beteiligen will. Damit könnte nach Einschätzung von Marktteilnehmern den etablierten Anbietern ein finanzstarker Wettbewerber erwachsen. Ein zunehmender Preisdruck drohe die Margen zu belasten.

"Bei den börsengelisteten Essensauslieferern dürfte das negativ aufgenommen werden", sagte Analyst Rob Joyce von Goldman Sachs in einer ersten Einschätzung. Zunächst wollte der Experte an seinen Bewertungen der an den Börsen notierten Anbieter jedoch nichts ändern.

Mit Hongkong, Singapur, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait sei Deliveroo in vier Märkten vertreten, in denen auch Delivery Hero agiere, sagte Joyce. In Australien, Frankreich, Italien, Spanien und Irland mache Deliveroo zudem Just Eat Konkurrenz. Daher sei die Kursreaktion von Just Eat auch am stärksten. In Belgien, Deutschland und den Niederlanden sei Deliveroo ein Kontrahent von Takeaway.com./bek/jha/