Die Investitionen in deutsche Startups sind im ersten Quartal eingebrochen.

Von Januar bis März sind 22 Deals über insgesamt rund 344 Millionen Euro abgeschlossen worden, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Datenanbieters Refinitiv hervorgeht. Beim Volumen ist dies der niedrigste Stand seit 2014, bei der Zahl der Transaktionen sogar seit 1997. Im Vorjahreszeitraum zählten deutsche Jungfirmen noch 54 abgeschlossene Finanzierungsrunden, die 1,4 Milliarden Euro einbrachten.

"Es war ein stürmisches erstes Quartal für deutsche Unternehmen. Wie wir es auch schon bei globalen M&A-Transaktionen gesehen haben, fordert das Coronavirus auch seinen Tribut bei den Startup-Investitionen", sagte der für das Deutschland-Geschäft verantwortliche Refinitiv-Manager Carl-Johan von Uexküll. Zu den größten Deals gehörten die Finanzierungsrunden in die HR-Plattform Personio, den Lieferanten-Suchanbieter Scoutbee sowie das Flugtaxi-Unternehmen Volocopter.

Europaweit wurden laut Refinitiv in den ersten drei Monaten 4,8 Milliarden Euro an Wagniskapital in 294 Runden in Startups gesteckt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies beim Volumen einem Rückgang um rund ein Viertel und bei der Zahl der Transaktionen um 29 Prozent. Trotzdem ist das Quartal bezogen auf den Transaktionswert das zweitstärkste Eröffnungsquartal seit Beginn der Aufzeichnung. Die größte Wagniskapitalrunde stemmte die in London ansässige Digitalbank Revolut mit 462 Millionen Euro.

Die Exits beliefen sich Refinitiv zufolge von Januar bis März auf 35 Transaktionen von insgesamt 10,5 Milliarden Euro, was ein Plus von 30 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Dazu habe vor allem der Abschluss der Übernahme von Just Eat durch den Lieferdienst Takeaway.com im Wert von 7,3 Milliarden Euro beigetragen. Der wichtigste neu vermeldete Ausstieg sei die 285 Millionen Euro teure Übernahme der Zell- und Gentherapie-Plattform MaSTherCell durch den US-Pharmakonzern Catalent gewesen.