(Neu: Weitere Details, Analystenkommentar der Commerzbank, Kurserholung)

KASSEL (dpa-AFX) - Gestiegene Düngerpreise und eine gute Nachfrage nach Auftausalz in Nordamerika haben K+S zum Jahresstart angetrieben. Bei den Jahreszielen sieht sich der MDax-Konzern auf Kurs. 2019 rechnet Konzernchef Burkhard Lohr weiter mit einer deutlichen Steigerung des operativen Gewinns (Ebitda) um mindestens 15,5 Prozent auf 700 bis 850 Millionen Euro. Zudem soll erstmals seit 2013 wieder ein freier Mittelzufluss (Free Cashflow) erzielt werden, nachdem in den letzten Jahren viel Geld in das neue Werk in Kanada floss, die Dünger-Nachfrage träge war und hierzulande Produktionsprobleme wegen der Abwasserentsorgung im Werk Werra immer wieder belastet hatten.

Analyst Michael Schäfer von der Commerzbank sprach von einem guten Jahresstart mit einem starken freien Mittelzufluss. Er sieht zudem die wesentlichen Gewinntreiber untermauert. Die Aktien stiegen am Vormittag um 5,5 Prozent auf 18,23 Euro. Nachdem sie in den vergangenen Tagen unter dem insgesamt schwachen Umfeld an den Börsen gelitten hatte, nahmen die Aktien so ihre Erholung wieder auf. Auf Sicht von zwölf Monaten liegen sie aber immer noch mehr als ein Viertel im Minus.

So hatte K+S 2018 mit Produktionsausfällen im Werk Werra zu kämpfen, da wegen der Trockenheit nicht ausreichend Abwässer entsorgt werden konnten. Hinzu kamen Anlaufschwierigkeiten in Kanada.

Im nun abgeschlossenen ersten Quartal machte die Entsorgung nun keine Probleme mehr, nachdem im Problemwerk Werra die Speicherkapazität für Abwässer erhöht worden war, um in Trockenzeiten mehr Puffer zu haben. Zudem half der Regen. Und auch im Rest des Jahres rechnet Konzernchef Lohr mit einer reibungsloseren Produktion.

Rückenwind verspricht sich der Manager Lohr auch von einer steigenden Produktion im kanadischen Werk Bethune. Hier macht der Konzern weiter Fortschritte bei der Produktqualität, mit der es im vergangenen Jahr noch größere Probleme gegeben hatte. So verklumpte der Dünger beim Transport nach Übersee teilweise und muss dann für viel Geld wieder zermahlen oder mit Rabatt verkauft werden. Technisch wird daher in Bethune weiter nachgerüstet, um die Düngerkristalle bereits im Werk noch weiter zu verkleinern.

Mit Blick auf das erste Quartal zeigte sich der Unternehmenschef zufrieden. "Wir sind mit viel Schwung ins neue Geschäftsjahr gestartet", sagte er laut Mitteilung. "Unsere strategischen Maßnahmen greifen und auch operativ befinden wir uns auf einem sehr guten Weg."

Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 8 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, wie das MDax-Unternehmen in Kassel mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um etwa 14 Prozent auf 270 Millionen Euro zu.

Dabei standen höheren Absatzpreisen etwa für Kalidünger sowie für Salze teils gestiegene Frachtkosten sowie Aufwendungen für den laufenden Konzernumbau gegenüber. Dennoch lagen sowohl der Umsatz als auch das Ebitda leicht über den durchschnittlichen Schätzungen von Analysten. Das bereinigte Konzernergebnis der Hessen stieg um knapp 29 Prozent auf 107,7 Millionen Euro./mis/ari/jha/