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Die

Evolution im Hochregallager ist nicht nur ein Spiegel der wechselnden

Anforderungen an den Materialfluss, sondern auch eine Blaupause dafür, wie neue

Technologien und Anbieter einen Markt revolutionieren können. Die

Automatisierung von Logistik und Materialfluss steckte in den sechziger Jahren

noch in den Kinderschuhen. Das sollte sich schlagartig ändern, als die ersten

Regalbediengeräte auf den Markt kamen und immer höhere und effizientere

Hochregallager ermöglichten. Allerdings hakte die Entwicklung zunächst

gewaltig, und zwar wortwörtlich: Die durchweg oben geführten - und zudem häufig

mit großen Toleranzen gefertigten - Säulen der RBG arbeiteten nicht immer

präzise genug für eine zuverlässige und effiziente Ein- und Auslagerung. Damit

schlug die Stunde der Kran- und Metallbauer. Unternehmen wie ERWIN MEHNE

konnten die Säulen in der erforderlichen, gleichbleibend hohen Qualität und in

Serie fertigen. Damit traten sie in einen neuen, vielversprechenden Markt ein.

'So wie Google und Amazon heute über Algorithmen und Datenaggregation als neue

Player z. B. in die Energie- oder Mobilitätsbranche drängen, erkannten die

Metallbauer die Potenziale der Logistik, die sie mit ihrer Fertigungskompetenz

ausschöpfen konnten', erinnert sich der damalige technische Leiter Gerhard

Frankenberger an die Aufbruchstimmung bei ERWIN MEHNE. Neue Technologien, die

etablierte Verfahren revolutionieren, neue Anbieter, die den Markt neu

aufrollen? 'Disruptiv' würde man heute sagen, damals hieß das schlicht

Fortschritt.

68er-Bewegung im Lager

1968 - das

Internet war noch nicht erfunden und Amazon-Gründer Bezos feierte gerade seinen

vierten Geburtstag - errichteten die Heilbronner das erste moderne

Hochregallager mit einem nach eigenen Metallbau-Standards gefertigten und über

Schienen bodengeführten Bediengerät, das ein präzises und effizientes Arbeiten

ermöglichte. Das Revolutionsjahr 68 gilt daher vielen auch als das eigentliche

Geburtsjahr des modernen Hochregallagers. 'Lagerprobleme löst man nicht mehr

parterre' meldete der 'Materialfluss' bereits 1971 euphorisch und er sollte

Recht behalten. Die Zahl der automatischen Hochregallager geht in Deutschland

mittlerweile in die Tausende, Tendenz weiter steigend.

Der Name

MEHNE ist heute Geschichte, nach dem Zusammenschluss mit der 1974 in München gegründeten

MAN Lager- und Systemtechnik im Jahr 1989 firmierte das Unternehmen unter

MAN Logistics GmbH, später als Mlog

Logistics, die 2010 in die internationale Kardex Gruppe integriert wurde. Jeder

Zusammenschluss war mit neuen technologischen Kompetenzen verbunden, die

Innovationen u. a. in der Steuerung, Materialflussplanung oder in der

Lagerverwaltung brachten. Erhalten geblieben ist jedoch stets der Stahlbau als

Teil der Unternehmens-DNA: Noch heute produziert Kardex Mlog in der eigenen

Fertigung in Deutschland, auch wenn Qualität allein längst kein

Verkaufsargument mehr ist. Entscheidend ist die Leistungsfähigkeit des

Gesamtsystems aus Hard- und Software, und die Lösungskompetenz des Lieferanten.

Geht es beispielsweise in den TK-Bereich, dann werden höchste Anforderungen an

Material und Technik gestellt, und auch das nicht erst seit gestern. Bereits

1970 konnte Kardex Mlog das erste RBG für den Einsatz im Tiefkühllager (bei -25

Grad) nach Rotterdam exportieren, noch heute bilden TK-Läger einen wichtigen

Absatzmarkt des Unternehmens.

High-End mit Low-Tech

Die ersten

RBG waren noch handbetrieben, verfügten aber bereits über

Positionierungshilfen, die es dem Bediener erleichterten, das Gerät vor dem

Regalfach zu positionieren. Wer heute durch immer kleinere Chargen,

Mischpaletten und kurze Lieferzyklen gefordert ist, dem mag das fast schon

romantisch anmuten. Damals aber war das State of the Art. Erste große Namen wie

Fiat kamen auf die Kundenliste, viele weitere von BMW (5 Gassen bei 40 Meter

Höhe, 1977) bis Daimler (erstes HRL mit SPS, 1981) sollten folgen - und bleiben

- nicht nur im Automotive-Bereich. 70 Prozent aller Projekte wickelt Kardex

Mlog mittlerweile bei Bestandskunden und als Folgeaufträge ab. 'Wer ein

Unternehmen durch die Automatisierung begleiten will, muss bestens mit den

Abläufen und Bedürfnissen vertraut sein und kennt idealerweise die

Bestandsanlagen', so Frankenberger.

Die

Automatisierung, mit der sich die Abläufe im Lager rationalisieren und

Logistik, Materialfluss und Intralogistik in einem sinnvollen Ganzen

integrieren ließen, war auch ein wichtiger Treiber der weiteren Evolution der

RBG. Halbautomatische Lösungen gaben dabei nur ein kurzes Intermezzo - 'Eben

eine halbe Sache - die Geräte verfügten über einen Abschaltmechanismus, der

verhindern konnte, dass über die Fahrtstrecke hinausgefahren wurde. Technische

Revolutionen sehen anders aus und einen spürbaren Effizienzgewinn brachten sie

auch nicht', so Georg Leichtle, heute Entwicklungsleiter bei Kardex Mlog und

damals junger Ingenieur bei MEHNE. Schon die nächste Generation aber steuerte

die Ware automatisch an. Die notwendigen Informationen kamen von Lochkarten - ein

System, das man von anderen Anwendungen und Branchen in modifizierter Form

übernommen hatte. 1972 ging beim Nudelproduzenten Birkel die erste Anlage mit

Kardex Mlog-Automatik in Betrieb, die erste SPS-gesteuerte keine zehn Jahre

später bei Daimler.

Die

Konzeption der damals realisierten Läger liegt noch heute den meisten

vollautomatischen Anlagen zugrunde. Industrie 4.0 und das Internet der Dinge

allerdings werden die strikte Hierarchie von Materialflussrechner, Steuerung

und Sensor wieder auflösen. Disruptiv oder fortschrittlich? Auch 50 Jahre nach

dem ersten RBG stellen die Entwickler bei Kardex Mlog diese Frage nicht. 'In

der Intralogistik gibt es kein Entweder-oder', so Leichtles Fazit nach fünf

Jahrzehnten Entwicklungsarbeit, 'sondern nur die Aufgabe, neue Technologien in

bestehende zu integrieren.' Mit dem Konzept der 'Modular Reality'

- leistungsstarke und flexible Logistikmodule für eine effiziente

Vernetzung moderner Lagersysteme - schlägt Kardex Mlog schon heute die Brücke

zur Industrie 4.0. Das RBG steht nach fünf Jahrzehnten dabei immer noch im

Mittelpunkt, aufgerüstet zum Beispiel mit dem MMove. Das Shuttle-Fahrzeug dient

als hoch dynamisches Lastaufnahmemittel, dessen Energieversorgung über

leistungsstarke Energiespeicher erfolgt, die unter Volllast mehr als

250-Meter-Fahrstrecke ermöglichen: so genannte Powercaps, also

Superkondensatoren, wie sie auch in Formel-1-Antrieben zum Einsatz kommen. Und

das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit, die Rennwagen und Regalbediengeräte

teilen. Mögen sie im Laufe der Jahre auch immer schneller, dynamischer und

sicherer geworden sein: ihr Grundprinzip ist seit den Anfängen unverändert

geblieben.

Über Kardex Mlog

Kardex Mlog(www.kardex-mlog.com) mit Sitz in Neuenstadt am Kocher ist einer

der führenden Anbieter für integrierte Materialflusssysteme und Hochregallager.

Das Unternehmen verfügt über mehr als 45 Jahre Erfahrung in der Planung,

Realisierung und Instandhaltung von vollautomatischen Logistiklösungen. Die

drei Geschäftsbereiche Neuanlagen, Modernisierung und Customer Service stützen

sich auf die eigene Fertigung in Neuenstadt. Kardex Mlog gehört zur

Kardex-Gruppe und beschäftigt 306 Mitarbeiter, der Umsatz für das Jahr 2017

liegt bei 71,8 Mio. Euro. Weitere Informationen zur Kardex-Gruppe unter: www.kardex.com/de.

Weitere Informationen:

MLOG Logistics GmbH

Wilhelm-Maybach-Straße 2

74196 Neuenstadt am Kocher

Tel.: +49 7139 / 4893-536

Fax: +49 7139 / 4893-99 536

E-Mail: presse.mlog@kardex.com

Internet: www.kardex-mlog.com

Pressereferentin:

Bettina Wittenberg

Tel.: +49 7139 / 4893-536

E-Mail:bettina.wittenberg@kardex.com


Dateien:Vom Stahlbau zur Industrie 4.0 - 50 Jahre automatische Hochregallager von Kardex Mlog 75 K

Kardex AG veröffentlichte diesen Inhalt am 09 August 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 09 August 2018 09:53:03 UTC.

Originaldokumenthttps://www.kardex.com/nc/de/news-media/logistik-news/news-detail/article/vom-stahlbau-zur-industrie-40-50-jahre-automatische-hochregallager-von-kardex-mlog.html

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