PARIS (awp international) - Der französische Luxusgüterkonzern Kering hat die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im ersten Halbjahr deutlich zu spüren bekommen. Allerdings zeigten sich die Online-Verkäufe als Lichtblick in der Krise. Die Aktionäre schickten die Aktie aufwärts.

Aufgrund der Schliessungen von Läden und des wegen der Krise weltweit zum Stillstand gekommenen Tourismus sackte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstagabend in Paris mitgeteilt hatte. Während das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um rund 40 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro einknickte, brach der Nettogewinn sogar um über die Hälfte auf nur noch 272,6 Millionen Euro ein.

Die Verkäufe übers Internet legten allerdings um 72 Prozent zu. "Der Appetit der Millennials und der Generation Z nimmt nicht ab", sagte der stellvertretende Chef Jean-Francois Palus in einem Telefonat mit Analysten. Die Nachfrageentwicklung zum Ende des zweiten Quartals sei ermutigend.

Das Papier legte an der Pariser Börse um 4,55 Prozent zu. Mit 505 Euro ist die Aktie von ihrem Hoch Anfang des Jahres noch weit entfernt. Bei mehr als 600 Euro stand das Papier damals.

Sowohl die italienische Nobelmarke Gucci, die den Löwenanteil der Erlöse ausmacht, als auch die weiteren bekannten Kering-Marken wie Yves Saint Laurent oder Bottega Veneta hatten in der ersten Jahreshälfte unter der Pandemie zu leiden und verzeichneten herbe Rückgänge. Konzernchef Francois-Henri Pinault sprach von einem immens schweren Halbjahr.

Aufgrund der anhaltend hohen Unsicherheiten über die weiteren Entwicklungen im globalen Luxusgütermarkt sieht sich der Konzern nicht in der Lage, eine verlässliche Prognose für den Verlauf des zweiten Halbjahrs abzugeben./fba/mis