Beide Gremien empfehlen den Aktionären, ihre Papiere für den gebotenen Preis von 63 Euro an KKR zu verkaufen, wie der Medienkonzern am Donnerstag mitteilte. Springer wolle in Mitarbeiter, Produkte, Marken und Technik investieren. "Mit KKR als finanziellem und strategischem Partner werden wir in der Lage sein, diese Pläne mit langfristigem Fokus auf Wachstum und Profitabilität voranzutreiben", sagte Finanzvorstand Julian Deutz. KKR wolle die langfristige Strategie unterstützen.

Die beiden Großaktionäre, die Verlegerwitwe Friede Springer und Vorstandschef Mathias Döpfner, wollen ihre Anteile - zusammen rund 45 Prozent - jedoch behalten. Sie hätten an der Abstimmung über das Übernahmeangebot daher nicht teilgenommen, betonte Springer. Zusammen mit KKR kämen sie auf mindestens 65 Prozent der Anteile. Der Finanzinvestor will nur einsteigen, wenn er mindestens 20 Prozent der Aktien einsammeln kann.

Für Aufregung hatte in den vergangenen Tagen ein Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesorgt, wonach die Unterlagen zum KKR-Angebot ein Fragezeichen hinter die Zukunft der Zeitung "Die Welt" setzten, die als Prestigeobjekt von Springer gilt, aber Verluste schreibt. In der Stellungnahme von Vorstand und Aufsichtsrat bekommt die bundesweite Tageszeitung eine deutlichere Bestandsgarantie: Axel Springer bleibe "eine führende Stimme für unabhängigen Journalismus", heißt es dort. "In diesem Zusammenhang wurde auf Initiative von Axel Springer unter anderem geregelt, dass die Welt-Gruppe (einschließlich der Tages- und Sonntagszeitungen der Welt, digitalen Angeboten der Welt sowie dem Fernsehsender Welt) fortgeführt wird." Dabei sei aber "in Übereinstimmung mit der generellen Unternehmenspraxis von Axel Springer (...) auf eine angemessene Ertragslage zu achten". "Die Welt" und die Boulevardzeitung "Bild" seien Teil der Zukunftsstrategie von Springer.