Zürich (awp) - Die Aktien des Zürcher Maschinenbauunternehmens Klingelnberg befinden sich am Dienstag im frühen Geschäft auf Talfahrt und notieren nicht mehr weit vom Allzeittief entfernt. Am Morgen hatte das Unternehmen trotz der Gewinnwarnung von vor einem Monat ein überraschend schwaches Ergebnis für das erste Semester (per Ende September) präsentiert und den Ausblick für das Gesamtjahr präzisiert.

Bis um 10.20 Uhr fallen Klingelnberg um 4,2 Prozent auf 26,10 Franken zurück. Die erst seit Juni 2018 an der SIX Swiss Exchange kotierte Aktie wurde beim IPO zu einem Preis von 53 Franken ausgegeben und verzeichnete beim Börsenstart einen ersten Kurs von 54 Franken. Der Wert des Unternehmen hat sich demnach seit dem Börsengang halbiert. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,23 Prozent tiefer.

Anlässlich der Gewinnwarnung vom Oktober hatte Klingelnberg für das Gesamtjahr 2019/20 einen Umsatz und einen operativen Gewinn klar unter Vorjahr angekündigt. Nun wird das Unternehmen etwas konkreter und rechnet mit einem Umsatzeinbruch um 15 bis 20 Prozent. Der EBIT werde zwar im positiven Bereich bleiben, allerdings lediglich wenn die Kosten für das ebenfalls bereits im Oktober angekündigte Programm zur Effizienzsteigerung nicht miteinbezogen würden, hiess es weiter. Inklusive dieser Kosten wird demnach ein Verlust resultieren.

Offensichtlich habe sich der konjunkturelle Gegenwind für Klingelnberg verstärkt, heisst es in einer Einschätzung der Bank Vontobel, welche gleichzeitig die mangelnde Visibilität beklagt. Das Unternehmen habe zwar grosses Marktpotential etwa im Bereich Ausrüstungen für Zylinder, angesichts der Schwäche der Automobilindustrie dürfte sich dieses Potential aber kaum bald realisieren lassen.

Für die Credit Suisse dauert es zu lange, bis die Massnahmen zur Effizienzsteigerung lanciert sind, wie die Bank in einem Kommentar schreibt. Sie erachtet ausserdem den Ausblick für den EBIT als zu vage. Zudem sei unklar, wie lange es bis zu einer Erholung der Märkte dauern werde.

cf/uh