MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Bremsenspezialist Knorr-Bremse streicht wie viele andere Unternehmen wegen der Coronavirus-Krise seine Jahresprognose. In den vergangenen zwei Wochen haben die negativen Einflüsse der Viruskrise an Bedeutung zugenommen und zahlreiche Annahmen obsolet gemacht, wie das Unternehmen am Freitag in München mitteilte. Kunden und Lieferanten in vielen Teilen der Welt hätten Werke vorübergehend geschlossen. Eine verlässliche Einschätzung des weiteren Geschäftsverlaufs sei daher aktuell nicht möglich. Der Umsatz sowie der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürften aber gegenüber 2019 deutlich fallen. Die Dividendenpolitik soll nach aktuellem Stand indes nicht geändert werden: Weiterhin sollen 40 bis 50 Prozent des Konzernüberschusses ausgeschüttet. Die Höhe der Ausschüttung soll am 21. April bekannt gegeben werden.

Gleichzeitig ergreift Konzernchef Bernd Eulitz Maßnahmen, um das Unternehmen gegen die Folgen der Viruskrise zu wappnen. Über die zum Jahresende 2019 nach vorläufigen Ergebnissen bestehende Liquidität in Höhe von mehr als 1,8 Milliarden Euro hinaus würden zusätzliche Kreditlinien in Höhe von 750 Millionen Euro in Anspruch genommen, hieß es. Zudem sei an einzelnen Standorten in Deutschland Kursarbeit geplant sowie ein Personalabbau in Nord- und Südamerika. In China läuft es den Angaben zufolge derweil schon wieder besser. Dort hätten die Werke den Betrieb fast vollständig wieder aufgenommen./mis/fba