Zürich (awp) - Die Aktien des Technologieunternehmens Kudelski geben nach der Publikation der Halbjahreszahlen markant nach. Für die meisten Analysten sind die Resultate durchs Band eine Enttäuschung, obwohl wegen der laufenden Restrukturierung schlechte Zahlen erwartet wurden.

Um 9.30 Uhr verlieren die Kudelski-Papiere bei sehr hohen Volumina 5,6 Prozent auf 8,74 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,18 Prozent anzieht. Mit einem Minus von fast einem Viertel seit Anfang Jahr zählten die Titel schon bislang zu jenen mit einer klar unterdurchschnittlichen Performance.

"Umsätze und operativer Gewinn sind klar unterhalb der Erwartungen", lautet das Fazit der Zürcher Kantonalbank, welche die Titel mit 'Untergewichten' einstuft. Als ein Grund hat der zuständige Analyst einen starken Umsatzrückgang im profitablen Kerngeschäft in den Schwellenländern ausgemacht. Zudem seien die Kosten für den Ausbau der neuen Geschäfte (Cybersecurity, IoT) höher als erwartet ausgefallen. "Möglicherweise müssen wir unsere Schätzungen für die Restrukturierung nach oben anpassen", so der Analyst weiter.

Ähnlich klingt es beim Experten der UBS ('Sell'). Er sieht ein 10- bis 20-prozentigen Abwärtsrisiko beim Gewinnkonsens. Mit einem Stirnrunzeln hält er ausserdem fest, dass das Umsatzziel (Verkäufe auf Vorjahreshöhe) nicht explizit bestätigt worden sei.

Etwas positiver eingestellt sind die Analysten von Vontobel ('Hold'). Kudelski stehe mitten im Transformationsprozess, heisst es dort. "Nach einem schwachen ersten Halbjahr sollte sich die Profitabilität im zweiten Halbjahr dank der Restrukturierungsefforts verbessern."

Noch zuversichtlicher klingt es bei Baader Helvea, welche die Papiere nach wie vor zum Kauf empfehlen. Der Broker sieht die Gesellschaft bei der Restrukturierung auf Kurs und geht davon aus, das sich die Trends im zweiten Halbjahr umkehren werden. Und 2019 werde dann das Jahr von "erneuertem Gewinnwachstum", so der zuständige Experte.

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