Zürich (awp) - Das Logistikunternehmen Kühne+Nagel veröffentlicht am Donnerstag, 25. April, die Zahlen zum ersten Quartal 2019. Insgesamt haben sechs Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2019E 
(in Mio Fr.)     AWP-Konsens        Q1 2018A     

Bruttogewinn        1'896              1'843 
EBITDA                294                289
EBIT                  235                236   
Reingewinn n. M.      179                183  

FOKUS: Kühne+Nagel wächst in einem sich konsolidierenden, aber nach wie vor stark fragmentierten Markt zwar konsequent überdurchschnittlich, doch gehen Analysten von einem eher schwachen Start des Logistikunternehmens ins neue Jahr aus. Allerdings dürfte im Verlauf des Quartals eine stetige Aufwärtstendenz bei den Volumen stattgefunden haben. Zum Ergebnis trägt in der Periode erstmals die Akquisition von Quick International bei.

In der Seefracht dürften die Volumen gemäss den Experten etwa um 5 Prozent zugelegt haben - im Gegensatz dazu dürfte der Gesamtmarkt nur um 2,5 Prozent gewachsen sein. Die Zürcher Kantonalbank geht von einem Bruttogewinn von 330 Franken pro Standardcontainer (TEU) aus nach 331 in der Vorjahresperiode. In der Luftfracht wird mit einer um 0,5 Prozent tieferen Tonnage gerechnet. In Bezug auf die Resultate gilt es ausserdem zu bedenken, dass Kühne+Nagel neu nach IFRS16 rapportiert.

ZIELE: Kühne+Nagel gibt keine kurzfristige Guidance heraus. Mittelfristig (bis 2022) hat das Unternehmen den Ehrgeiz, doppelt so schnell wie der Gesamtmarkt zu wachsen und eine Konversionsmarge von über 16 Prozent zu erreichen (2018: 12,8; 2017: 13,3 Prozent; 2016: 14,0 Prozent). Diese Kenngrösse drückt das Verhältnis zwischen Rohertrag und EBIT aus. Bis 2022 soll es vor allem dank der Einführung teilautomatisierter Spedititionsleistungen (eTouch) wieder aufwärts gehen.

PRO MEMORIA: Der Logistikdienstleister hatte im vierten Quartal 2018 deutlich an Schwung verloren. Eine unerwartete Abschwächung im Dezember des vergangenen Jahres erwischte die Firma - und die Anleger - auf dem falschen Fuss. Ende 2018 waren die Volumen in der See-, besonders aber auch in der Luftfracht spürbar tiefer, wobei es das Unternehmen aus Schindellegi nicht schaffte, die Kosten im Gleichschritt herunterzufahren.

Insgesamt befindet sich der Logistikmarkt in einer Phase der Konsolidierung. Erwischt hat es dabei vor kurzem den Schweizer Kühne+Nagel-Konkurrenten Panalpina. Er wird vom dänischen Konzern DSV geschluckt. Die Transaktion sollte bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Ursprünglich war auch Kühne+Nagel ein Interesse an Panalpina nachgesagt worden. Doch erteilte Kühne-Mehrheitseigner Klaus-Michael Kühne solchen Ideen eine Absage.

AKTIENKURS: 2019 hat die Kühne+Nagel-Aktie bisher etwa 15 Prozent an Wert zugelegt und sich somit ungefähr wie der Gesamtmarkt (SMI circa +14%) entwickelt. Damit liegen die Papiere allerdings immer noch unter ihrem Stand vom vergangenen Sommer. Damals waren die Valoren auf Werte von über 160 Franken geklettert.

Homepage: www.kuehne-nagel.com

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