Zürich (awp) - Die Aktien von Kühne+Nagel sind am Dienstagmorgen so teuer wie noch nie. Die Halbjahreszahlen und die zwei Übernahmen kommen gut an. Analysten zeigen sich vom starken Volumenwachstum in den Bereichen See- und Luftfracht angetan und sehen auch Anzeichen, dass sich der Margendruck entspannt. Im grossen und ganzen hat der Logistikkonzern die Markterwartungen erfüllt.

Die Kühne+Nagel-Titel haben sich nach einer zunächst volatilen Eröffnungsphase stabilisiert und notieren gegen 10 Uhr bei unauffälligem Volumen 0,6% höher auf 163,30 CHF (SPI +0,02%). Im frühen Handel wurde bei 164,10 CHF der höchste jemals registrierte Preis bezahlt. Seit Jahresbeginn steht der Titel auf aktuellem Niveau über 20% im Plus und hängte damit den Gesamtmarkt ab.

Kühne+Nagel bleibe in einem unverändert harten Geschäftsumfeld auf Wachstumskurs, heisst es bei Baader Helvea. Wichtig sei vor allem, dass sich die Konversionsmargen im Vergleich zum Vorquartal erholt haben. Zudem habe der Geschäftsbereich Landverkehr endlich ein nennenswertes Ergebnis erreicht, ergänzt der Experte von der ZKB, und die Kontraktlogistik bleibe ein stabiler Pfeiler.

Unisono überzeugt zeigen sich die Experten bei der Entwicklung der Transportvolumen. Dies sei sowohl im See- wie auch im Luftfrachtgeschäft sehr stark, heisst es stellvertretend bei der UBS. Die Margen hätten zwar im gesamten Halbjahr weiter unter Druck gestanden, aber begonnen, sich zu stabilisieren.

Die Prognosen für das laufende Jahr seien "gut untermauert", heisst es bei Kepler Cheuvreux, da der Wendepunkt beim zugrundliegenden EBIT-Trend bestätig worden sei und eine Erholung beim Rohertrag pro transportierter Einheit bevorstehe und zudem Rückenwind aus der Übernahme der US-amerikanischen CFI zu erwarten sei.

Der CFI-Deal sei zwar klein, strategisch aber sehr positiv zu werten, meint der zuständige Analyst weiter. Denn damit baue Kühne+Nagel nicht nur seine Dominanz im Bereich verderbliche Waren aus, sonder werde hier auch zur Nummer eins im US-Luftfrachtgeschäft. Insgesamt hält er die Unternehmensprognosen für konservativ und rechnet mit positiven Überraschungen im weiteren Jahresverlauf.

cp/rw