Zürich (awp) - Die Aktien von Kühne+Nagel stehen im frühen Donnerstagshandel auf den Einkaufszetteln der Investoren. Das Transportunternehmen aus Schindellegi vermochte die Erwartungen im ersten Quartal sowohl beim Nettoumsatz als auch auf den Stufen Rohertrag, EBIT und Reingewinn nach Minderheiten zu übertreffen.

Um 9.15 Uhr gewinnen die Kühne-Titel bei relativ hohen Handelsvolumen 4,7 Prozent auf 149,65 Franken und stehen damit an der SLI-Spitze. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert zur gleichen Zeit leicht im Plus.

Analysten bezeichnen das Wachstum beim Umsatz sowie beim Rohertrag als erfreulich und verwiesen darauf, dass das Quartalsergebnis sowohl beim EBIT als auch beim Reingewinn nach Minderheiten etwas höher als erwartet ausgefallen ist.

Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) beispielsweise schreibt in einem Kommentar von einem "guten Jahresstart" mit einer "exzellenten Entwicklung in der Seefracht und einem leichten Dämpfer in der Luftfracht".

Mit seiner Meinung steht der Analyst der ZKB im Einklang mit seinen Berufskollegen, die sich ebenfalls etwas enttäuscht zeigen ob der Entwicklung des Luftfrachtgeschäfts.

So erklären sowohl Analyst Christian Obst von Baader-Helvea wie auch Sebastian Vogel von der UBS Investmentbank, dass es bei den Lufttransporten - im Vergleich zum ansonsten vorwiegend positiven Zahlenkranz - leider eine Enttäuschung gegeben habe.

In Analystenkreisen kommt dafür besonders gut an, dass Kühne+Nagel sich grundsätzlich besser schlägt als der Gesamtmarkt. "Kühne+Nagel entwickelt sich angesichts des schwierigen Marktumfelds weiterhin recht gut", schreibt denn auch Michael Foeth von der Bank Vontobel.

Er verweist auch darauf, dass die Guidance aufgrund der Resultate grundsätzlich unverändert bleibt. Einzig in der Luftfracht rechne Kühne nun mit einer Stagnation statt wie bisher mit einem Plus von 2 Prozent.

Händlern zufolge hatten die Aktien von Kühne+Nagel in den Tagen vor der Ergebnisveröffentlichung einen eher schweren Stand. Dass die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal - anders als bei früheren Gelegenheiten - besser als erwartet ausgefallen sei, zeige dass die Erwartungen an einem realistischeren Punkt angelangt seien. Dem hohen Investitionsbedarf werde nun endlich Rechnung getragen, so heisst es weiter.

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