Zürich (awp) - Der Logistiker Kühne+Nagel (K+N) will weiter wachsen und dies explizit auch über Zukäufe. "Wir beobachten das Marktgeschehen immer interessiert und verfolgen einen aktiven M&A-Prozess", sagte CEO Detlef Trefzger im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (FuW, online). "Wir schauen uns regelmässig bestimmte Firmen an, ohne hier jetzt Namen zu nennen."

Darüber hinaus sei man bereit, auch bei grösseren Akquisitionen aktiv zu werden, wenn sich bestimmte Konstellationen ergäben. Dazu müsse aber die Bereitschaft auf beiden Seiten vorhanden sein. Auf die Frage, ob sein Unternehmen auch am Schweizer Konkurrenten Panalpina interessiert wäre, wenn er zu haben wäre, meinte der Konzernchef: "Wir sind immer gesprächsbereit."

Aber man könne den Prozess natürlich nur betreiben, wenn auf der anderen Seite Willigkeit bestehe, ein Gespräch zu führen und den Prozess mitzugestalten. "Wir werden keine feindlichen Übernahmen beginnen."

Man habe immer betont: "Kühne + Nagel sucht Kompetenz, Technologie, Zugang zu Märkten und Kundensegmenten sowie Synergien, um zusätzliches Volumen über unsere hochproduktiven Systeme abwickeln zu können." Man mache dabei bei jedem potenziellen Ziel die Position zunächst intern klar. "Wenn wir zum Schluss kommen, das Ziel realisieren zu wollen, gehen wir mit voller Kraft voran."

"Bilanz hat genügend Kraft"

Auch bezüglich Finanzierung von Akquisitionen sieht der K+N-Chef keine Probleme: "Unsere Bilanz hat genügend Kraft. Zudem steht genehmigtes Kapital zur Verfügung." Für die diese Woche angekündigte Übernahme von Quick International beispielsweise nehme K+N nur kurzfristig liquide Mittel auf.

Der Konzern aus Schindellegi hat in den vergangenen Jahren 75 bis 100 Prozent des Gewinns als Dividende ausgeschüttet. Bei der Frage, ob mögliche Akquisition einen Einfluss auf diese Politik haben könnten, blieb Trefzger in Interview etwas vage. Ihm sei kein Übernahmeszenario bekannt, bei dem diese Politik infrage gestellt würde, meinte er lediglich.

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