AUGSBURG (dpa-AFX) - Die Vereinbarung zur Übernahme des bayerischen Roboterherstellers Kuka durch den chinesischen Großaktionärs Midea steht nach Medieninformationen kurz vor dem Abschluss. Kuka bekomme dabei von den Chinesen langfristige Garantien, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) unter Berufung auf Verhandlungskreise. Von Kuka war dazu am Sonntag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Laut Investorenvereinbarung würden weltweit alle Kuka-Standorte festgeschrieben, allen Beschäftigten ihre Stellen garantiert. Auch solle Augsburg weiterhin Stammsitz des Roboterherstellers bleiben. Der Pakt solle bis Ende 2023 gelten, schreibt die "FAS". Das wäre wesentlich länger als sonst in solchen Fällen üblich.

Bereits am Samstag habe der Kuka-Aufsichtsrat über die Vereinbarung beraten und Vorstandschef Till Reuter zu den neuesten Entwicklungen gehört. Nachdem letzte Details mit Midea geklärt seien, solle der Vertrag schon in den nächsten Tagen unterschrieben werden. Damit werde die Unabhängigkeit des Kuka-Vorstands unter dem neuen Eigentümer gewahrt. Auch bleibt die Kuka-Aktie an der Börse notiert.

Midea hatte vor rund einem Monat angekündigt, mehr als 30 Prozent an Kuka übernehmen zu wollen. Die Chinesen bieten 115 Euro je Aktie und bewerten das Unternehmen somit mit knapp 4,6 Milliarden Euro. Es wird damit gerechnet, dass das Kuka-Management bis Ende des Monats eine Empfehlung an die Aktionäre abgibt, ob sie das Angebot annehmen sollten. Nach dem Brexit-Votum war der in den vergangenen Monaten stark gestiegene Kurs der Kuka-Aktie am Freitag auf 107,35 Euro abgerutscht./kts/DP/he