Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

LAFARGEHOLCIM: Die Nicht-Regierungsorganisation Sherpa wirft bekanntlich dem Zementkonzern LafargeHolcim vor, bei der Aufarbeitung der Vorwürfe wegen Terrorfinanzierung in Syrien, nicht vollumfänglich mit den Behörden zusammenzuarbeiten. Am vergangenen Dienstag habe nun Sherpa in Paris eine Klage gegen LafargeHolcim wegen "Behinderung der Justiz" eingereicht, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung". Vor den Hausdurchsuchungen am LafargeHolcim-Standort in Paris am 14. und 15. November seien Dateien gelöscht worden, um die Ermittlungen zu behindern, lautet der bereits im vergangenen Dezember erhobene Vorwurf von Sherpa. Bei den Ermittlungen geht es um Vorgänge um das Lafarge-Werk in Syrien in den Jahren 2013 bis 2014, also vor der Fusion mit Holcim. Die Vorwürfe beziehen sich auf Terrorismusfinanzierung und Gefährdung von Personen. Lafarge hatte bestimmte Gruppierungen bezahlt, um die Produktion in dem Bürgerkriegsland aufrecht erhalten zu können. (SoZ, S. 42)

GATEGROUP: Das chinesische Konglomerat HNA will offenbar den Airline Caterer Gategroup bereits im kommenden März an die Börse bringen. Diesen Termin hätten mehrere in den Börsengang involvierte Parteien bestätigt, heisst es in einem Artikel der "NZZaS". Gategroup selber habe sich dazu nicht äussern wollen. Erst im vergangenen November hatte Gategroup mitgeteilt, dass HNA in Erwägung ziehe, den Flugzeugcaterer wieder an die Börse zu bringen, nachdem die Aktien erst im April 2017 von der SIX Swiss Exchange dekotiert worden waren. Auch eine zweite HNA-Beteiligung aus dem Airline-Bereich, das Bodenabfertigungs-Unternehmen Swissport, soll demnächst an die Börse gebracht werden. Der Börsengang werde voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 stattfinden, zitiert die Zeitung einen Sprecher von Swissport. (NZZaS, S. 33; siehe separater Artikel)

SWISSCOM - 5G: Die Swisscom erhält nach ihrer Ankündigung von dieser Woche, das neue ultraschnelle Mobilfunknetz 5G bereits 2018 einführen zu wollen, Unterstützung von der Politik. Da die Abstimmung im Ständerat von übernächster Woche über die für 5G nötige Lockerung der für den Mobilfunk gültigen Strahlenwerte knapp werden könnte, schalteten sich nun die Wirtschaftsverbände mit einem Schreiben in die Diskussion ein, heisst es in einem Artikel der "NZZaS". In dem Schreiben, das nebst einem guten Dutzend Wirtschaftsverbänden auch von Swissmem unterstützt werde, bäten diese bei den Ständeraten um ein "Ja" zur Lockerung der Bestimmungen. Dabei gehe es den Verbänden einerseits um die Angst vor einer Überlastung der Netze und andererseits um die Zunahme der mobilen Datenkommunikation in der Industrie. Und der Tourismusverband Hotelleriesuisse sehe langsame Internetverbindungen als Gift im Konkurrenzkampf mit anderen Destinationen.

SIX GROUP: Der im vergangenen November angekündigte mögliche Verkauf des Kartengeschäfts durch die SIX Group könnte dem Börsenkonzern bis zu 2 Mrd CHF einbringen. Dies berichtet die "SonntagsZeitung" mit Verweis auf das Umfeld eines Kaufinteressenten. So viel bezahle ein Käufer aber nur, wenn er die Synergien rasch ausschöpfen könne, indem er die SIX-Sparte umgehend in eine bereits bestehende, grössere Plattform integrieren würde. Im November hatte die SIX angekündigt, dass anlässlich einer grösseren Reorganisation der Gruppe ein Mehrheitsverkauf am Kartengeschäft angestrebt werde. Die SIX will sich gemäss der damaligen Mitteilung im Kartengeschäft "mit einem strategischen Partner zusammentun", wobei eine Minderheitsbeteiligung angestrebt wird. (SoZ, S. 43)

SBB: Die SBB wollen offenbar der Konkurrenz durch Fernbusse mit Kampfpreisen begegnen. Nachdem das Busunternehmen Domo eine Fernbuskonzession für drei Linien erhalten hat, bereiteten sich die SBB auf den Fall vor, dass dadurch zu viele Passagiere abwanderten, heisst es in einem Artikel der "SonntagsZeitung" mit Verweis auf interne Quellen der SBB. Die SBB überlegten sich demnach die Rabatte für Sparbillete zu erhöhen. Derzeit betrage der Rabatt bis zu 50%, könnte sich künftig aber erhöhen. Spruchreif sei die Sache allerdings noch nicht. (SoZ, S. 41)

SBB CARGO: Der Chef von SBB Cargo Nicolas Perrin hat einen weiteren Stellenabbau bei seiner Firma angekündigt. In einem Interview mit der Zeitung "Schweiz am Wochenende" vom Samstag sagte er, dass in den kommenden Jahren rund 760 Stellen entfallen. Als Hauptgründe für diese Massnahme gab Perrin zwei Umstände an. Erstens sei der Verwaltungsapparat - trotz der bereits angekündigten Stellenreduktion von 80 Personen - immer noch zu gross. "Der Abbau wird bis 2020 noch mal mindestens in der gleichen Grössenordnung nötig sein", sagte der Manager in dem Interview bezüglich der Streichungen in der Administration. (SaS, S. 17; siehe separater Artikel)

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