HANNOVER (dpa-AFX) - Die Chemieindustrie hat im auslaufenden Jahr etwas weniger Ausbildungsplätze angeboten als 2018. Gleichzeitig bekamen aber mehr ausgelernte Lehrlinge einen unbefristeten Job.

Wie die Gewerkschaft IG BCE am Donnerstag in Hannover mitteilte, sank die Zahl der ausgeschriebenen Ausbildungsplätze bundesweit um 2 Prozent auf 9512 Stellen. Dabei zeigten sich je nach Startniveau unterschiedliche Entwicklungen: Während es mehr Teilnehmer an einem kombinierten dualen Studium gab (mehr als 5 Prozent Plus), nahm die Zahl der speziell geförderten leistungsschwächeren Azubis um fast ein Viertel ab. IG-BCE-Vizechef Ralf Sikorski kritisierte dies: "Der Rückgang bei den geförderten Stellen ist frappierend." Gewerkschaft und Arbeitgeber unterstützen die betreffenden Jugendlichen unter anderem mit den Programmen "Start in den Beruf" und "StartPlus".

Positiv sei dagegen der Trend bei den Übernahmen ohne Befristung nach absolvierter Ausbildung, berichtete die IG BCE. Der entsprechende Anteil sei von 55,2 (2018) auf 57,8 Prozent (2019) gestiegen. "Offenbar merken immer mehr Unternehmen, dass der beste Weg zur Fachkräftesicherung von morgen die unbefristete Übernahme von heute ist", meinte Sikorski. Insgesamt gebe es in der Chemiebranche derzeit etwa 26 000 Auszubildende./jap/DP/men