Zürich (awp) - Dem Finanzdienstleister Leonteq droht eine Klage. Der britische Vermögensverwalter Old Mutual International (OMI) hat gegenüber Leonteq eine mögliche Klage angekündigt im Zusammenhang mit bestimmten Transaktionen mit strukturierten Produkten und den damit verbundenen Gebühren und Provisionen.

OMI habe Leonteq in einem informellen Schreiben darüber informiert, dass OMI ein Formular eingereicht habe, mit dem gegen Leonteq und weitere Parteien eine Klage beim High Court of the Isle of Man eingeleitet werden könne, teilte der Zürcher Anbieter von strukturierten Produkten am Freitag mit.

Bislang sei Leonteq aber weder das Antragsformular, noch spezifische Angaben zur Klage zugestellt worden. Man weise jegliche Forderungen vollumfänglich zurück und werde seine Position "vehement verteidigen", so Leonteq weiter.

Leonteq selbst konnte auf Anfrage von AWP keine weiteren Informationen geben, solange ihnen selbst das Antragsformular oder spezifische Angaben zur angeblichen Klage nicht vorliege. Bislang sei Leonteq nur eine Kopie des Antragsformulars zugestellt worden, welche eine kurze Beschreibung beinhalte.

"Sie enthält jedoch weder aussagekräftige Informationen über die Rechtsgrundlagen, auf denen die Klage erhoben wird, noch die Rechtsbehelfe, die von Old Mutual angestrebt werden", so ein Sprecher.

WIRBEL UM FIRMENSPITZE

Leonteq blickt auf eine turbulente Zeit zurück. Dazu gehört etwa der Umbau der Führungsspitze. Ab Mai übernimmt der bisherige Vizepräsident des Unternehmens, Lukas Ruflin, als Unternehmenschef die Führung. Im Oktober hatte Mitgründer Jan Schoch das Chefamt abgegeben und war aus der Geschäftsleitung zurückgetreten. Zudem kam es zu mehreren Wechseln im Verwaltungsrat.

Beim Gewinn ging es dagegen 2017 wieder aufwärts. Der Reingewinn stieg um 34 Prozent auf 23,1 Millionen Franken. Der massive Gewinneinbruch aus dem Vorjahr ist damit aber noch nicht ausgebügelt. 2016 brach der Gewinn von 68,6 Millionen Franken auf noch 17,2 Millionen Franken ein. In der Folge weitete Leonteq damals ein laufendes Kostensenkungsprogramm aus.

An der Börse kamen die Titel zu Wochenschluss deutlich unter Druck und gingen 6,8 Prozent tiefer bei 53,10 Franken aus dem Handel.

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