Zürich (awp) - Logitech will auch in den nächsten Jahren stark wachsen. Das sehen die Ziele für das kommende Geschäftsjahr 2018/19 und die Mittelfristziele vor. Gelingen soll dies dank guter Marken, der Anbindung von immer mehr Produkten an die Cloud und vor allem dank innovativem Design. An der Börse kamen diese Absichten relativ gut an.

CEO Bracken Darrell will eine "nachhaltige Wachstumsstory" schreiben. Nach dem angepeilten Umsatzplus (in Lokalwährungen) von 12% bis 14% im laufenden Jahr 2017/18 (per Ende März) peilt er für das kommende Jahr und mittelfristig ein Plus im hohen einstelligen Prozentbereich (in LW) an, wie der Chef des Herstellers von Computerzubehör und Unterhaltungselektronik am Dienstag im Rahmen eines Investorentags in Zürich sagte.

Ein Wachstumstreiber sei die Cloud. Immer mehr Alltagsgegenstände seien mit dieser verbunden. So sei die Musik, die auf Logitechs mobilen Lautsprechern abgespielt wird, immer häufiger dort gespeichert. Auch die einfachen Videokonferenzsysteme, bei denen sich das Unternehmen als Weltmarktführer sieht, funktionierten über sie. Und bei der Vernetzung von Computer-Spielern, für die Logitech zum Beispiel hochspezialisierte PC-Mäuse im Angebot hat, spiele die Cloud ebenfalls eine Schlüsselrolle.

VIELE AUSZEICHNUNGEN

Entscheidend für die "Wachstumsstory" seien starke Marken, wie sie Logitech nach Meinung des CEO im Portfolio hat. Als Basis sei zudem gutes Design matchentscheidend.

Die steigende Zahl von entsprechenden Auszeichnungen sind laut dem CEO ein Beleg für die Fortschritte in Sachen Design. "Engineering und Design kommen bei uns zusammen", sagte er. Möglich sei dies nur, weil das Design inzwischen "inhouse" angesiedelt sei und nicht mehr - wie früher - extern vergeben werde.

Was die einzelnen Produktkategorien betrifft, ist das Management für das kommende Geschäftsjahr vor allem für Gaming-Produkte und die Videokonferenzsysteme optimistisch gestimmt. Die entsprechenden Märkte würden um 20% bis 25% respektive mit 30% bis 40% wachsen, prognostizierte CFO Vincent Pilette. Auf den Märkten für mobile Lautsprecher sowie PC-Tastaturen und -Mäuse sei hingegen höchstens mit tiefen einstelligen Wachstumsraten zu rechnen.

MARGENZIELE BESTÄTIGT

Neben dem Wachstum legt das Management den Fokus auch auf die Profitabilität. Es bestätigte das Ziel, im ablaufenden Geschäftsjahr einen EBIT (non-GAAP) von 270 bis 280 Mio USD zu erreichen. Im kommenden Jahr sollen es dann 310 bis 320 Mio USD sein.

Laut CFO Pilette soll das Umsatzwachstum beim operativen Gewinn zu einer Steigerung von 30 Mio USD führen. Zudem solle sich ein negativer Einmaleffekt nicht wiederholen und Hedgingkosten wegfallen (+25 Mio). "Auf der anderen Seite planen wir aber auch zusätzliche Ausgaben von 15 Mio USD, um das Wachstum zu beschleunigen", so der CFO.

Der Finanzchef bestätigte ausserdem die Profitabilitäts-Mittelfristziele, wonach eine Bruttomarge von 35-37% sowie eine EBIT-Marge von 10-12% angepeilt wird.

TIEF GESTAPELT?

An der Börse legten die Logitech-Papiere am Dienstag um 0,9% zu. Die Analysten waren sich allerdings bei der Beurteilung der neuen Ziele nicht einig. Während einige das EBIT-Ziel als konservativ bezeichneten, sprachen andere von einer "vernünftigen" Guidance. Erinnert wurde vielerorts daran, dass Logitech oft zunächst tief staple - und dann im Verlauf des Jahres die Ziele anhebe.

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