Zürich (awp) - Logitech will in den kommenden Jahren auf dem eingeschlagenen Pfad voranschreiten und dabei an Grösse gewinnen. Erfolg versprechen laut Konzernchef Bracken Darrell vor allem der Boom der Gaming-Industrie sowie das Geschäft mit Zubehör für Videokonferenzen.

Das Marktpotenzial für Gamer-Produkte wie Mäuse oder Kopfhörer sowie für die Durchführung von Videokonferenzen sei noch lange nicht ausgeschöpft, sagte Darrell am Mittwoch vor Investoren. Bei den Computerspielern etwa rücke eine junge Generation nach. Diese stelle höhere Ansprüche ans Produktdesign, die man erfüllen werde, ist der Logitech-Chef überzeugt. "Wir investieren viel in innovatives Design."

Gross geworden ist Logitech mit dem Verkauf von Mäusen und Tastaturen für PCs. Doch nun wolle man zum führenden Unternehmen für Zubehör in der Welt der Cloud werden, führte Darrell weiter aus. Die Weichen dazu habe Logitech bereits vor mehreren Jahren gestellt und das zahle sich nun aus.

Profitables Wachstum

Das Unternehmen werde mit bestehenden und neuen Produkten in den kommenden Jahren wachsen und gleichzeitig die Margen steigern, fügte Finanzchef Vincent Pilette an. In dem im März zu Ende gehenden Geschäftsjahr rechnet er nach wie vor mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen zwischen 9 bis 11 Prozent, nachdem die Verkäufe im Jahr davor bereits um 16 Prozent auf 2,57 Milliarden US-Dollar gekletterte waren.

Dabei werde das Wachstum nicht auf Kosten der Profitabilität gehen, versprach Pilette. Auf Basis des Rechnungslegungsstandards Non-GAAP dürfte das operative Ergebnis (EBIT) 2018/19 um rund einen Fünftel in den Bereich von 340 bis 345 Millionen Dollar anziehen, womit sich die dazugehörige Marge in Richtung der 12-Prozent-Marke bewege.

Langfristiger Erfolg angestrebt

Die Erfolgsgeschichte sei somit noch lange nicht abgeschlossen. In dem im April beginnenden Geschäftsjahr 2019/20 soll der Umsatz zu Raten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen und der EBIT einen Wert zwischen 375 und 385 Millionen Dollar erreichen. Entsprechend der präsentierten Strategie werde man vor allem in den Bereichen Gaming (+15-20%) und Videokonferenzen (+25-30%) stark zulegen.

Mit Blick auf die gute Marktentwicklung in den Wachstumssegmenten hebt Logitech ausserdem die Langfristaussichten an. Während man auf die lange Sicht weiterhin mit einem Wachstum im hohen einstelligen Bereich rechnet, strebt die Gruppe neu eine EBIT-Marge von 11 bis 14 Prozent an. Bislang war man von 10 bis 12 Prozent ausgegangen.

Die Steigerung der Marge sei Dank dem verbesserten Produktmix möglich, da Gaming- und Videokonferenz-Produkte höhere Margen abwerfen würden als etwa Musik-Zubehör wie mobile Lautsprecher, erklärte der Finanzchef. Zudem habe man die Kostenstruktur und die Prozesse im Unternehmen über die Jahre effizienter gestaltet, woran man auch in Zukunft arbeiten werde.

Übernahmen haben Priorität

Den Aktionären verspricht Logitech weiterhin die Zahlung ansprechender Dividenden. Mögliche Übernahmen geniessen aber eine höhere Priorität. Man halte laufend nach rasch integrierbaren Kaufobjekten Ausschau, die Produkte mit Potenzial bieten, sagte Pilette.

An der Börse kamen die neu gefassten Ziele gut an. Die Logitech-Aktie rückte in einem stabilen Gesamtmarkt um 2,2 Prozent auf 38,68 Franken vor. Die Aktie sei mit den neuen, deutlich höheren Zielen erst recht unterbewertet, meinte ein Analyst.

mk/kw