Zürich (awp) - Das Lifescienceunternehmen Lonza gibt am Mittwoch, 30. Januar die Resultate zum Geschäftsjahr 2018 bekannt. Zum AWP-Konsens haben insgesamt zehn Analysten beigetragen.

2018E
(in Mio Fr.)        AWP-Konsens   2017A*

Umsatz                 5'565      4'548
Kern-EBITDA            1'516      1'196

(in Fr.)
Dividende je Aktie      2,87       2,75


* Hierbei handelt es sich um von Lonza angepasste Pro-Forma-Zahlen für 2017 
  unter Anwendung von IFRS 15 für die fortgeführten Geschäftsbereiche, ohne 
  das Wasserpflegegeschäft.

FOKUS: Der Pharmazulieferer und Spezialchemiekonzern Lonza blickt nach Einschätzung von Analysten auf eine sehr solide Geschäftsentwicklung zurück, getragen insbesondere vom Segment Pharma&Biotech. Geholfen hat auch die im Sommer 2017 erworbene US-Gesellschaft Capsugel mit ihren sehr hohen Margen. Und mit der bevorstehenden Trennung vom Geschäft mit Mitteln zur Wasserbehandlung wird ein tiefmargiges Geschäft wegfallen.

Der besagte Bereich erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2018 einen Umsatz von 283 Millionen Franken und stand damit für gut 9 Prozent der Konzernverkäufe. "Water Treatment" war immer stark abhängig von den Geschäft mit Chemikalien zur Behandlung von Swimmingpools und damit vom Wetter. Das Geschäft war 2011 von Arch Chemicals übernommen worden und bietet daneben auch Lösungen für die industrielle und kommunale Wasseraufbereitung.

Gespannt ist man auch auf die Guidance der Basler für das laufende Geschäftsjahr. Diese dürfte nach Ansicht von Analysten "traditionell konservativ" ausfallen. Sie werde aber ohnehin nur ein kurzes Haltbarkeitsdatum haben. Denn nach der endgütigen Devestition des Wassergeschäfts, sie soll im ersten Quartal über die Bühne gehen, werde Lonza wohl mit einer aktualisierten Guidance aufwarten, denken die Experten. In diesem Zusammenhang könnten auch die 2022er-Vorgaben aktualisiert werden.

ZIELE: Für 2018 rechnet Lonza mit einem mittleren bis hohen einstelligen Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis, also den Zukauf der US-Firma Capsugel ausgeklammert. Und die um Wertberichtigungen und Restrukturierungsaufwendungen bereinigte Betriebsgewinn-Marge, die sogenannte Kern-EBITDA-Marge, dürfte mit den für das erste Semester ausgewiesenen 26 Prozent vergleichbar sein.

Viel interessanter sind die Vorgaben für das Jahr 2022, die Capsugel einschliessen. Bis zum genannten Jahr will Lonza den Umsatz auf 7,5 Milliarden Franken steigern und die Kern-EBITDA Marge auf 30 Prozent.

PRO MEMORIA: Anfang November gab Lonza den Verkauf des Water Care-Geschäfts für 630 Millionen Dollar an die amerikanische Beteiligungsgesellschaft Platinum Equity bekannt. Water Care mit rund 1'200 Mitarbeitenden hat seinen Hauptsitz in Alpharetta im US-Bundesstaat Georgia und verfügt über sechs Produktionsstätten in wichtigen Regionen wie Nord- und Südamerika, EMEA und Südafrika sowie Vertriebsstandorte in allen Regionen der Welt.

Im Dezember kündigten die Basler an, in China eine neue Entwicklungs- und Produktionsanlage zu bauen. Das Biologika-Werk, das 2020 in Betrieb gehen soll, wird in Guangzhou auf einer Fläche von 17'000 Quadratmetern errichtet und umfasst Anlagen für die frühe bis späte klinische und die frühe kommerzielle Phase.

AKTIENKURS: Seit Jahresbeginn haben die Lonza-Papiere um rund 11 Prozent zugelegt und damit den Gesamtmarkt übertroffen. Dieser legte gemessen am SMI gut 5 Prozent zu. Im Jahr 2018 hatten die Lonza-Aktien um 3,3 Prozent nachgegeben.

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