GARBSEN (dpa-AFX) - Der Laserspezialist LPKF rechnet aufgrund des anhaltenden Drucks durch die Corona-Krise für das laufende dritte Quartal mit einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang. Die Erlöse sollen auf 24 bis 27 Millionen Euro und der operative Gewinn (Ebit) 1 bis 3 Millionen Euro sinken, wie das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch bei der Zahlenvorlage in Garbsen mitteilte. Im selben Zeitraum des Vorjahres wurde ein Umsatz von 34,8 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 5,2 Millionen Euro erwirtschaftet. LPKF hatte schon Eckdaten zum zweiten Quartal Ende Juli vorgelegt.

Anleger zeigten sich von den Neuigkeiten wenig begeistert. Die Aktie gab im Vormittagshandel um 5,64 Prozent auf 20,90 Euro nach.

Im zweiten Quartal schrumpfte der Umsatz um 16 Prozent und damit etwas weniger stark als zuvor berichtet auf 30,5 Millionen Euro. Ende Juli war LPKF noch von Erlösen in Höhe von 30 Millionen Euro ausgegangen. Der operative Gewinn (Ebit) legte hingegen wie bekannt dank Einsparungen um 30 Prozent auf 5,2 Millionen Euro zu. Auch unter dem Strich blieb mit 3,8 Millionen Euro deutlich mehr hängen als ein Jahr zuvor mit 2,8 Millionen Euro.

Bereits die vorläufigen Zahlen hatten unter Anlegern wenig Kauflust hervorgerufen, obwohl die Profitabilität im zweiten Quartal laut Warburg-Analyst Robert-Jan van der Horst die Erwartungen übertroffen hatte.

Trotz der Einschnitte im ersten Halbjahr und der prognostizierten Rückgänge im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr, erwartet LPKF eine Besserung der Situation in der zweiten Jahreshälfte. Insgesamt sollen Umsatz und Gewinn zwischen Juli und Dezember 2020 höher ausfallen als im bisherigen Jahresverlauf.

Einen expliziten Ausblick auf das Gesamtjahr 2020 gab LPKF nicht. Die Prognosefähigkeit sei weiterhin stark eingeschränkt, hieß es. Die im Februar ausgegebene Mittelfristprognose bestätigte das Unternehmen mit den Zahlen. Demnach erwartet der Vorstand für das Jahr 2024 einen Konzernumsatz von über 360 Millionen Euro sowie eine Ebit-Marge von mindestens 25 Prozent.

Bisher hat sich das Unternehmen aus Sicht des Vorstandes gut geschlagen. Angesichts einer Ebit-Marge von 17,1 Prozent zeigte sich Vorstandschef Götz Bendele erfreut. "Wir konnten die Kostenbasis des Unternehmens weiter senken, obwohl wir auch im zweiten Quartal im Bereich Lide zusätzliches Personal aufgebaut und die Investitionen in die LPKF Glas Foundry wie geplant fortgesetzt haben." Lide, der Geschäftsbereich mit der Dünnglas-Beschichtungs-Technologie, gehört zu den Wachstumstreiber des Unternehmens.

Der im Vergleich zum Vorjahresquartal um 26 Prozent auf 17,9 Millionen Euro gesunkene Auftragseingang sei laut LPKF auf Verzögerungen bei Projekten im Segment Solar zurückzuführen. Folglich lag der Auftragsbestand per Ende Juni mit 21,9 Millionen Euro fast ein Drittel unter dem Vorjahreswert von 31,4 Millionen Euro./ssc/mne/fba