FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien der Lufthansa haben am Dienstag nach einem überraschend hohen Quartalsverlust geschwächelt. Anfängliche Verluste von über 4 Prozent konnte das Papier aber schnell eindämmen. Zuletzt fiel es noch um rund 1,3 Prozent auf 21,82 Euro. Sie blieben damit aber das Schlusslicht im freundlichen Dax.

Die Fluggesellschaft hatte ihre Eckdaten für das erste Quartal am Montag nach Börsenschluss vorgelegt. Belastet von hohen Treibstoffkosten und Überkapazitäten hatte die Lufthansa zu Jahresauftakt ein operatives Minus in Höhe von 336 Millionen Euro eingeflogen. Zwar kam der Rutsch in die Verlustzone nicht überraschend, das Ausmaß erwischte die Anleger aber auf dem falschen Fuß.

Wie Analyst Michael Kuhn von der französischen Bank Societe Generale in einem ersten Kommentar betonte, sind die 336 Millionen Euro an Verlust mehr als im Konsens von den größten Pessimisten erwartet. Im Schnitt hätten die Analysten nur mit einem Fehlbetrag von 186 Millionen Euro gerechnet.

Nach der anfänglichen Talfahrt begrenzten die Aktien jedoch ihre Verluste. Die Lufthansa selbst blickt wieder zuversichtlich auf das zweite Quartal und hat auch die Jahresprognose bestätigt. Wegen der guten Buchungslage und einer deutlichen Verlangsamung des marktweiten Kapazitätswachstums sei wieder mit einem Anstieg der Stückerlöse zum Vorjahr zu rechnen.

Entsprechend sieht das US-Analysehaus Bernstein Research in den enttäuschenden Quartalszahlen vor allem einen weiteren Test der Geduld der Anleger. Analyst Daniel Roeska belässt die Aktie der Lufthansa auf "Outperform" und schraubte vorerst auch nicht am Kursziel.

Nicht zuletzt sei das erste Quartal des Jahres ohnehin saisonbedingt die schwächste Zeit für europäische Airlines, wie von Börisanern zu hören zu war. So gab der Societe-Generale-Experte Kuhn zu bedenken, dass ein schwaches erstes Quartal von vielen Fluglinien bereits vorher gesagt worden sei./niw/tih/mis

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