MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie haben den Verkehr auf dem Flughafen München einbrechen lassen. In dieser Woche erreiche die Zahl der Starts und Landungen "nicht einmal mehr zehn Prozent des Vorjahresniveaus - das Passagieraufkommen liegt bei rund fünf Prozent", teilte der zweitgrößte Airport Deutschlands am Freitag mit. Für Rückkehrer nach Deutschland und für wichtige Frachtgüter werde der Betrieb aufrechterhalten.

"Wir erleben eine in dieser Größenordnung nie da gewesene Krise des weltweiten Luftverkehrs, und ein Ende ist nicht absehbar", sagte Flughafenchef Jost Lammers. Um die bevorstehende längere Durststrecke zu überstehen, spare der Flughafen bei Personal- und Sachkosten.

"Die Auswirkungen der Corona-Krise sind massiver als die Folgen der Anschläge vom 11. September 2001 oder der weltweiten Finanzkrise von 2008", sagte Lammers. "Deshalb wird es diesmal möglicherweise deutlich länger dauern, bis die Nachfrage wieder auf dem früheren Niveau ist und auch strukturelle Veränderungen im Luftverkehr sind nicht auszuschließen."

Im vergangenen Jahr war das Passagieraufkommen um vier Prozent auf 47,9 Millionen gewachsen. Der Konzernumsatz stieg auf 1,6 Milliarden, der Gewinn nach Steuern auf 175 Millionen Euro. Finanzchef Thomas Weyer sagte, dieses Rekordergebnis helfe, die Folgen der Pandemie zu überstehen: "Wir profitieren jetzt von der Substanz, die wir durch den erfolgreichen Betrieb unseres Flughafens geschaffen haben."/rol/DP/jha